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Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen - Страница 76


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»Das war wirklich eine Glanzleistung, Potter!«, rief Professor McGonagall, als er von seinem Feuerblitz stieg – und aus ihrem Munde war dies ein wahrhaft unerhortes Lob. Er sah, da? ihre Hand zitterte, als sie auf seine Schulter deutete.»Sie mussen erst einmal zu Madam Pomfrey, bevor die Richter Ihre Punktzahl bekannt geben… dort druben, sie mu?te auch schon Diggory zusammenflicken…«

»Du hast's gepackt, Harry!«, sagte Hagrid heiser.»Du hast es gepackt! Und sogar gegen das Hornschwanz-Weibchen. Charlie meinte, die sei die Schlimmste -«

»Danke, Hagrid«, sagte Harry laut, damit Hagrid nicht weiterplapperte und verriet, da? er ihm die Drachen zuvor gezeigt hatte.

Auch Professor Moody sah sehr zufrieden aus; das magische Auge tanzte in seiner Hohle.

»Schlicht und einfach, das war der Trick dabei, Potter«, knurrte er.

»Nun aber los, Potter, zum Erste-Hilfe-Zelt, wenn ich bitten darf…«, sagte Professor McGonagall.

Immer noch keuchend verlie? Harry das Gehege und sah jetzt Madam Pomfrey, die mit besorgtem Blick am Eingang des zweiten Zeltes stand.

»Drachen!«, sagte sie angewidert und zog Harry ins Zelt. Es war in kleine Raume abgeteilt; er konnte Cedrics Schatten an der Stoffwand sehen, doch er schien nicht schwer verletzt; zumindest sa? er aufrecht. Madam Pomfrey untersuchte Harrys Schulter und lie? ihrem Arger freien Lauf.»Letztes Jahr Dementoren, dieses Jahr Drachen, was werden sie nachstes Jahr in diese Schule schleppen? Da hast du noch mal Gluck gehabt… die Wunde ist nicht tief… aber bevor ich sie verheilen lasse, mu? ich sie reinigen…«

Sie sauberte den Ri? mit einem Tropfen purpurroter Flussigkeit, die rauchte und auf der Haut brannte, doch dann gab sie ihm mit dem Zauberstab einen Klaps auf die Schulter, und er spurte, wie die Wunde in Sekundenschnelle heilte.

»Schon, und jetzt bleib eine Minute ruhig sitzen – bleib sitzen! Dann kannst du gehen und dir deine Punkte abholen.«

Sie wackelte hinaus und er horte, wie sie nebenan sagte:»Wie geht's uns jetzt, Diggory?«

Harry wollte nicht ruhig sitzen bleiben; noch rauschte es zu sehr in seinen Adern. Er stand auf, um nachzusehen, was drau?en los war, doch bevor er den Zelteingang erreicht hatte, waren zwei von drau?en hereingesturzt – Hermine, dicht gefolgt von Ron.

»Harry, du warst einfach klasse!«, jubilierte Hermine. Dort, wo sie sich vor Angst die Finger ins Gesicht gekrallt hatte, waren die Spuren ihrer Fingernagel zu sehen.»Du warst einfach unglaublich! Wirklich unglaublich!«

Doch Harrys Blick galt Ron, der ganz wei? im Gesicht war und Harry anstarrte, als ware er ein Gespenst.

»Harry«, sagte er ernst,»wer immer deinen Namen in diesen Kelch geworfen hat – ich – ich wette, die wollten dich erledigen!«

Es war, als ob die letzten Wochen nie gewesen waren – als ob Harry Ron zum ersten Mal sehen wurde, nachdem er Champion geworden war.

»Hast es kapiert, oder?«, sagte Harry kuhl.»Hast ja lange genug gebraucht.«

Hermine stand zwischen den beiden und blickte ganz hibbelig von einem zum anderen. Ron, unsicher geworden, offnete den Mund. Harry wu?te, da? er sich entschuldigen wollte, und plotzlich hatte er das Gefuhl, er musse es gar nicht horen.

»Ist schon gut«, sagte er, bevor Ron ein Wort herausbrachte.»Vergi? es.«

»Nein«, sagte Ron,»ich hatte nicht -«

»Vergi? es«, sagte Harry.

Ron grinste ihn nervos an und Harry grinste zuruck.

Hermine brach in Tranen aus.

»Da gibt's doch nichts zu weinen«, sagte Harry verwirrt.

»Ihr beiden seid so doof!«, schrie sie und stampfte mit dem Fu? auf. Tranen fielen auf ihren Umhang. Dann, bevor einer von ihnen sie daran hindern konnte, umarmte sie beide und rauschte, nun erst richtig heulend, davon.

»Vollkommen ubergeschnappt«, sagte Ron kopfschuttelnd.»Harry, komm mit, gleich gibt es deine Punkte…«

Harry, der es vor einer Stunde noch nicht fur moglich gehalten hatte, da? er jetzt vor Gluck schwebte, nahm das goldene Ei und den Feuerblitz und schlupfte mit Ron, der wie ein Wasserfall redete, aus dem Zelt.

»Du warst ubrigens der Beste, und zwar konkurrenzlos. Cedric hat ein merkwurdiges Ding gedreht und einen Felsbrocken auf dem Boden verwandelt… und zwar in einen Hund… damit der Drache auf den Hund statt auf ihn losging. Na ja, als Verwandlungsstuck war das ziemlich cool, und es hat auch irgendwie geklappt, weil er das Ei gekriegt hat, aber verbrannt hat er sich auch – der Drache hat es sich namlich zwischendurch anders uberlegt und wollte lieber Cedric als den Labrador grillen, er ist gerade noch entkommen. Und diese Fleur hat es mit einem Zauber versucht, ich glaub, sie wollte ihn in Trance versetzen – schon, das hat auch geklappt, er ist ganz schlafrig geworden, aber dann hat er angefangen zu schnarchen und eine gro?e Stichflamme ist ihm aus der Schnauze geschossen und ihr Rock hat Feuer gefangen – sie hat ihn mit Wasser aus ihrem Zauberstab geloscht. Und Krum – du wirst es nicht glauben, aber er ist nicht mal auf die Idee gekommen zu fliegen! Trotzdem war er nach dir sicher der Zweitbeste. Er hat ihm einen Fluch mitten ins Auge geschossen. Pech war nur, da? der Drache vor Schmerz anfing herumzutrampeln und die Halfte der echten Eier zerquetscht hat – dafur haben sie ihm Punkte abgezogen, denn sie durften ja nicht beschadigt werden.«

Sie erreichten den Rand des Geheges und Ron legte eine kleine Pause ein. Nun, da sie den Hornschwanz fortgebracht hatten, konnte Harry sehen, wo die funf Richter sa?en – gegenuber auf der anderen Seite, auf einem Podium mit goldbespannten Stuhlen.

»Jeder kann hochstens zehn Punkte vergeben«, sagte Ron, und Harry spahte uber das Feld und sah den ersten Richter – Madame Maxime – den Zauberstab heben. Ein langer Silberfaden flog aus der Spitze hervor und verschlangelte sich zu einer gro?en Acht.

»Nicht schlecht!«, rief Ron, und das Publikum klatschte.»Ich vermute, sie hat dir wegen deiner Schulter Punkte abgezogen.«

Mr Crouch war der Nachste. Er lie? die Ziffer Neun in die Luft schie?en.

»Sieht gut aus!«, rief Ron und klatschte Harry auf den Rucken.

Jetzt kam Dumbledore. Auch er lie? eine Neun erstehen. Die Menge jubelte noch lauter.

Ludo Bagman – eine Zehn.

»Zehn?«, sagte Harry unglaubig.»Aber… ich wurde verletzt… worauf hat der es abgesehen?«

»Harry, jetzt beklag dich nicht!«, rief Ron begeistert.

Und nun erhob Karkaroff seinen Zauberstab. Er zogerte einen Moment, und dann scho? auch aus seinem Zauberstab eine Ziffer – Vier.

»Wie bitte?«, brullte Ron zornig.»Vier? Du lausiger parteiischer Schleimbeutel, du hast Krum eine Zehn gegeben!«

Doch Harry war es egal, und es ware ihm auch egal gewesen, wenn Karkaroff ihm zehn Punkte gegeben hatte; da? Ron sich fur ihn so entrustete, war ihm hundert Punkte wert. Davon sagte er Ron naturlich nichts, doch als er sich umwandte und aus dem Gehege ging, war ihm das Herz leichter als eine Feder. Und es war nicht nur Ron… die dort im Publikum jubelten, waren nicht nur Gryffindors. Als es darauf ankam, als sie gesehen hatten, was ihm bevorstand, waren die meisten seiner Mitschuler auf seiner Seite gewesen, wie zuvor auf Cedrics… die Slytherins kummerten ihn nicht – was immer sie ihm noch vorwerfen wurden, es wurde an ihm abprallen.

»Du bist auf dem ersten Platz, Harry, zusammen mit Krum!«, sagte Charlie Weasley, der ihnen nachgerannt kam, als sie sich auf den Weg zur Schule machten.»Hor mal, ich mu? mich beeilen, weil ich Mum unbedingt eine Eule schicken mu?, ich hab ihr geschworen, alles haarklein zu beschreiben – aber das war unglaublich! Ach ja – und ich soll dir ausrichten, da? du noch ein paar Minuten hier bleiben sollst… Bagman will mit dir sprechen, im Champions-Zelt.«

Ron wollte warten, und Harry ging ins Zelt, das ihm jetzt ganz anders, freundlich und einladend, vorkam.

Er dachte daran, wie er sich gefuhlt hatte, wahrend er den Hornschwanz austrickste, und dann an die lange Wartezeit, bis es so weit gewesen war… kein Vergleich, das Warten war unendlich viel schlimmer gewesen. Fleur, Cedric und Krum kamen ebenfalls herein.

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