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Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen - Страница 44


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»Unter…, Moody, ist das ein Schuler?«, kreischte Professor McGonagall und die Bucher fielen ihr aus den Armen.

»Jep«, sagte Moody.

»Nein!«, schrie Professor McGonagall; sie rannte die letzten Stufen hinunter und zog ihren Zauberstab; mit einem lauten Knall erschien Draco Malfoy, in sich zusammengesunken auf dem Boden liegend, das glattseidene Blondhaaruber sein leuchtend rosarotes Gesicht gebreitet. Wimmernd rappelte er sich wieder hoch.

»Moody, wir setzen Verwandlungen niemals zur Bestrafung ein!«, sagte Professor McGonagall ermattet.»Das hat Ihnen Professor Dumbledore doch sicher gesagt?«

»Hat er vielleicht mal erwahnt, ja«, sagte Moody und kratzte sich ungeruhrt am Kinn,»aber ich dachte, ein kurzer Schock, der richtig wehtut -«

»Wir geben Strafarbeiten, Moody! Oder sprechen mit dem Leiter des Hauses, dem der Missetater angehort!«

»Das werd ich schon noch tun«, sagte Moody und starrte Malfoy mit gro?ter Abneigung an.

Malfoy, dessen blasse Augen immer noch vor Schmerz und Scham tranten, sah voller Ha? zu Moody auf und murmelte etwas, aus dem die Worter»mein Vater«herauszuhoren waren.

»Ach ja?«, sagte Moody leise und humpelte ein paar Schritte vor, wobei das dumpfe Klonk seines Holzbeins von den Wanden widerhallte.»Gut, ich kenn deinen Vater schon sehr lange, Junge… sag ihm, da? Moody seinen Sohn jetzt scharf im Auge behalt… sag ihm das von mir… und euer Hauslehrer ist sicher Snape?«

»Ja«, grollte Malfoy.

»Noch ein alter Freund«, knurrte Moody.»Ich freu mich schon die ganze Zeit auf ein Plauschchen mit Snape… komm mit, du…«Er packte Malfoy am Oberarm und schleifte ihn in Richtung Kerker fort.

Professor McGonagall starrte ihnen einen Augenblick lang mit bangem Blick nach, dann lie? sie mit einem Schwung ihres Zauberstabs die auf dem Boden liegenden Bucher zuruck in ihre Arme flattern.

»Im Augenblick will ich kein Wort von euch horen«, flusterte Ron Harry und Hermine zu, als sie sich ein paar Minuten spater an den Gryffindor-Tisch setzten, inmitten von aufgeregtem Getuschel uber das eben Geschehene.

»Warum nicht?«, fragte Hermine uberrascht.

»Weil ich das fur immer in mein Gedachtnis einbrennen will«, sagte Ron mit geschlossenen Augen und einem Ausdruck von ungetrubter Gluckseligkeit auf dem Gesicht.»Draco Malfoy, das sagenhafte hopsende Frettchen…«

Hermine und Harry lachten und Hermine tat allen dreien Rinderschmorbratenscheiben auf die Teller.

»Dabei hatte er Malfoy ernsthaft verletzen konnen«, sagte sie.»Eigentlich war es gut, da? Professor McGonagall eingeschritten ist -«

»Hermine«, sagte Ron zornig und offnete die Augen wieder.»Du zerstorst gerade den schonsten Moment meines Lebens!«

Hermine murmelte etwas Unwirsches und begann schon wieder mit unglaublicher Geschwindigkeit zu essen.

»Erklar mir ja nicht, du willst heute Abend wieder in die Bibliothek?«, sagte Harry mit prufendem Blick.

»Allerdings«, mampfte Hermine,»'ne Menge zu tun.«

»Aber du hast uns doch gesagt, Professor Vektor -«

»Es geht nicht um Hausaufgaben«, sagte sie. Funf Minuten spater hatte sie ihren Teller leer geputzt und war verschwunden.

Kaum war sie weg, als Fred Weasley auch schon ihren Platz einnahm.

»Moody!«, sagte er.»Wie cool ist er?«

»Ultracool«, sagte George und setzte sich Fred gegenuber.

»Supercool«, sagte der beste Freund der Zwillinge, Lee Jordan, und rutschte auf den Stuhl neben George.»Wir hatten ihn heute Nachmittag«, erklarte er Harry und Ron.

»Und wie war's?«, sagte Harry neugierig.

Fred, George und Lee tauschten bedeutungsschwere Blicke.

»So 'ne Stunde hab ich noch nie erlebt«, sagte Fred.

»Er wei? es, Mann«, sagte Lee.

»Wei? was?«, fragte Ron und beugte sich vor.

»Wei?, wie es ist, dort drau?en zu sein und es zu tun«, sagte George eindringlich.

»Was zu tun?«, fragte Harry.

»Gegen die schwarzen Magier zu kampfen«, sagte Fred.

»Er hat alles erlebt«, sagte George.

»Irre«, sagte Lee.

Ron stoberte in seiner Tasche nach dem Stundenplan.

»Wir haben ihn erst am Donnerstag!«, sagte er enttauscht.

Die Unverzeihlichen Fluche

Die nachsten beiden Tage vergingen ohne gro?ere Zwischenfalle, abgesehen davon, da? Neville in Zaubertranke bereits seinen sechsten Kessel zum Schmelzen brachte. Professor Snape, der im Sommer offenbar neue Hohen der Gemeinheit erklommen hatte, lie? ihn nachsitzen, und von dieser Stunde, in der er einen Bottich gehornter Kroten hatte ausnehmen mussen, kehrte Neville als komplettes Nervenbundel zuruck.

»Dir ist doch klar, warum Snape derart ubellaunig ist, oder?«, sagte Ron zu Harry, wahrend sie Hermine zusahen, die Neville gerade einen Putzzauber beibrachte, damit er die Froschinnereien unter seinen Fingernageln los wurde.

»Jaah«, sagte Harry.»Moody.«

Es war kein Geheimnis, da? Snape in Wahrheit selbst Lehrer fur Verteidigung gegen die dunklen Kunste sein wollte, und jetzt hatte er es auch im vierten Jahr nicht geschafft. Snape hatte keinen ihrer bisherigen Lehrer in diesem Fach ausstehen konnen und daraus auch keinen Hehl gemacht – doch merkwurdigerweise schien er gegen Mad-Eye Moody lieber keine offene Abneigung zeigen zu wollen. Im Gegenteil, immer wenn Harry die beiden zusammen sah – beim Essen oder wenn sie sich auf dem Gang begegneten -, hatte er den deutlichen Eindruck, da? Snape Moodys Blick auswich, ob nun dem magischen oder dem normalen Auge.

»Ich glaube, Snape hat ein wenig Schi? vor ihm«, sagte Harry nachdenklich.

»Stell dir vor, Moody wurde Snape in eine gehornte Krote verwandeln«, sagte Ron mit verschleiertem Blick,»und wurde ihn zwischen den Mauern seines Kerkers hin und her klatschen lassen…«

Die Viertkla?ler von Gryffindor waren so gespannt auf Moodys erste Stunde, da? sie am Donnerstag nach dem Mittagessen viel zu fruh vor dem Klassenzimmer erschienen und davor Schlange standen.

Wer fehlte, war Hermine, die schlie?lich erst in letzter Sekunde auftauchte.

»War in der -«

»- Bibliothek«, erganzte Harry.»Komm schnell, die besten Platze sind gleich weg.«

Sie sturzten sich auf drei Stuhle direkt vor dem Lehrertisch, nahmen Die dunklen Krafte – Eine Anleitung zur Selbstverteidigung heraus und warteten ungewohnlich leise auf das Kommende. Es dauerte gar nicht lange, dann horten sie dumpfe, pochende Schritte den Gang entlanghallen, und schon kam Moody, unheimlich und Furcht erregend wie er war, zur Tur herein. Den holzernen Klauenfu? konnten sie eben noch unter seinem Umhang hervorlugen sehen.

»Die konnt ihr wieder wegstecken«, knurrte er, humpelte zu seinem Tisch und setzte sich,»diese Bucher. Die braucht ihr nicht.«

Sie raumten die Bucher wieder in ihre Taschen und vor allem Ron schien davon schwer beeindruckt.

Moody zog eine Liste hervor, schuttelte seine lange grauwei?e Haarmahne aus dem zerfurchten und vernarbten Gesicht und begann ihre Namen aufzurufen, wobei sein normales Auge langsam die Liste entlangwanderte, wahrend das magische Auge umherhuschte und jeden Schuler, der sich meldete, scharf ansah.

»Gut denn«, sagte er, nachdem er den Letzten aufgerufen hatte.»Ich habe hier einen Bericht von Professor Lupin uber den Wissensstand der Klasse. Sieht aus, als hattet ihr eine recht grundliche Ausbildung im Umgang mit schwarzen Kreaturen – ihr habt Irrwichte, Rotkappen, Hinkepanks, Grindelohs, Kappas und Werwolfe durchgenommen, stimmt das?«

Allseits zustimmendes Murmeln.

»Aber ihr liegt zuruck – weit zuruck – im Umgang mit Fluchen«, sagte Moody.»Daher will ich euch mal ausfuhrlich beibringen, was Zauberer sich gegenseitig antun konnen. Ich habe ein Jahr, um euch zu lehren, wie man mit den dunklen -«

»Was, Sie bleiben nicht langer?«, platzte Ron heraus.

Moodys magisches Auge flutschte herum und starrte Ron an; Ron schien aufs Au?erste gespannt, doch einen Moment spater breitete sich ein Lacheln auf Moodys Gesicht aus – wie Harry es noch nie bei ihm gesehen hatte. Sein vernarbtes Gesicht erschien dadurch nur noch zerfurchter und verzerrter, und dennoch war es eine Erleichterung zu sehen, da? er auch zu so etwas Freundlichem wie einem Lacheln fahig war. Ron wirkte, als ware ihm ein Stein vom Herzen gefallen.

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