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Harry Potter und der Gefangene von Askaban - Rowling Joanne Kathleen - Страница 73


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»Meine Verwandlungen in jener Zeit waren… waren furchterlich. Es ist sehr schmerzhaft, sich in einen Werwolf zu verwandeln. Ich war fernab von Menschen, die ich bei?en konnte, also bi? und kratzte ich mich selbst. Die Dorfbewohner horten den Larm und die Schreie und glaubten, es seien besonders wuste Gespenster. Dumbledore schurte diese Geruchte… selbst heute, da im Haus seit Jahren Ruhe herrscht, wagen sich die Leute nicht in seine Nahe…

Doch abgesehen von meinen Verwandlungen war ich so glucklich wie nie im Leben. Zum ersten Mal hatte ich Freunde, drei gro?artige Freunde. Sirius Black… Peter Pettigrew… und naturlich deinen Vater, Harry. James Potter.

Meinen drei Freunden konnte naturlich nicht entgehen, da? ich einmal im Monat verschwand. Ich lie? mir alle moglichen Geschichten einfallen. Meine Mutter sei krank und ich musse sie zu Hause besuchen… Ich hatte furchterliche Angst, sie wurden mich verlassen, wenn sie herausfanden, was in mir steckte. Doch wie du, Hermine, fanden sie naturlich die Wahrheit heraus…

Und sie lie?en mich nicht im Stich. Im Gegenteil, sie taten etwas fur mich, das meine Verwandlungen nicht nur ertraglich machte, sondern zur schonsten Zeit meines Lebens. Sie wurden Animagi.«

»Mein Dad auch?«, sagte Harry erstaunt.

»Ja, allerdings«, sagte Lupin.»Sie brauchten fast drei Jahre, um herauszufinden, wie man es anstellt. Dein Vater und Sirius hier waren, die klugsten Schuler in Hogwarts und das war ein Gluck, denn die Verwandlung in einen Animagus kann furchterlich schief gehen. Das ist ein Grund, weshalb das Ministerium alle, die es versuchen, scharf im Auge behalt. Peter hatte es ohne die Hilfe von James und Sirius nicht geschafft. Sie sagten mir nicht, was sie vorhatten, sie taten es insgeheim, falls es nicht gelingen sollte. Doch dann, in unserem funften Jahr in Hogwarts, schafften sie es.«

»Aber wie konnten sie Ihnen damit helfen?«, fragte Hermine verwirrt.

»Als Menschen konnten sie mir nicht Gesellschaft leisten, also taten sie es als Tiere«, sagte Lupin.»Ein Werwolf ist nur fur Menschen gefahrlich. Jeden Monat schlichen sie sich unter James' Tarnumhang aus dem Schlo?. Sie verwandelten sich… Peter, als der Kleinste, konnte unter den peitschenden Weidenzweigen hindurchschlupfen und den Knoten beruhren, der sie erstarren la?t. Dann schlitterten sie hinunter in den Tunnel und kamen zu mir ins Haus. Unter ihrem Einflu? war ich weniger gefahrlich. Mein Korper war immer noch der eines Wolfes, doch wenn ich mit ihnen zusammen war, fuhlte ich mich eher wie ein Mensch.

Vor allem James und Sinus entdeckten jetzt, was wir alles unternehmen konnten, wenn wir uns verwandelt hatten. Bald verlie?en wir die Heulende Hutte und streiften nachts uber das Schlo?gelande. Sirius und James verwandelten sich in so gro?e Tiere, da? sie einen Werwolf muhelos in Schach halten konnten. Ich glaube nicht, da? je ein Hogwarts-Schuler mehr uber das Schlo? und die Landereien herausgefunden hat als wir. Und so beschlossen wir, die Karte des Rumtreibers zu schreiben und sie mit unseren Spitznamen zu unterzeichnen. Sirius ist Tatze. Peter ist Wurmschwanz. James war Krone.«

»Was fur ein Tier…?«, wollte Harry wissen, doch Hermine unterbrach ihn.

»Das war immer noch sehr gefahrlich! Mit einem Werwolf in der Dunkelheit umherzulaufen.«

»Du hast Recht«, sagte Lupin nachdenklich.»Aber wir waren jung und dachten, mit unserem Scharfsinn konnten wir alles machen. Ich will nicht verhehlen, da? es manchmal brenzlig wurde. Einige Male hatte ich die andern fast aus den Augen verloren und jemanden verletzt. Und dann, eines Tages, rachte sich alles. Ihr – ahm – habt sicher bemerkt, da? Professor Snape mich nicht leiden kann. Der Grund ist, da? Sirius ihm einen Streich gespielt hat, der ihn fast das Leben gekostet hatte.«

Black grunzte hamisch.

»Geschah ihm recht«, krachzte er.»Hat rumgeschnuffelt und wollte rausfinden, was wir vorhatten… er wollte doch nur, da? wir von der Schule fliegen…«

»Snape war sehr erpicht darauf zu erfahren, wohin ich jeden Monat verschwand. Wir waren im selben Jahrgang, wi?t ihr, und wir – ahm – mochten uns nicht besonders. Vor allem gegen James hegte er eine Abneigung. Er war wohl neidisch, weil James im Quidditch so begabt war… jedenfalls hatte Snape mich eines Abends, kurz vor Vollmond, mit Madam Pomfrey ubers Gelande gehen sehen, die mich immer zur Peitschenden Weide fuhrte. Sirius hielt es fur eine – ahm – lustige Idee, Snape zu sagen, er musse nur den Knoten an der Peitschenden Weide mit einem langen Stecken beruhren und dann konne er mir folgen. Nur, naturlich hat Snape es probiert – und wenn er bis zu diesem Haus gekommen ware, dann hatte er es mit einem ausgewachsenen Werwolf zu tun bekommen -, doch dein Vater, der horte, was Sirius getan hatte, lief Snape hinterher und schleifte ihn zuruck… Allerdings hat Snape noch einen Blick auf mich erhascht, wie ich am Ende des Tunnels verschwand. Dumbledore hat ihm verboten, es irgend jemandem zu sagen, doch von da an wu?te er, da? ich…«

»Wu?te Professor Dumbledore von dem Animagus-Zauber?«, fragte Hermine neugierig.

»Bis heute hat er keine Ahnung, da? James, Sirius und Peter Animagi wurden. Er hatte sie von der Schule weisen mussen… sie hatten ein wichtiges Gesetz gebrochen…«

»Und aus diesem Grund kann Snape Sie nicht leiden?«, sagte Harry langsam.»Weil er dachte, sie hatten von Sirius' Scherz gewu?t?«

»So ist es«, sagte eine kalte Stimme an der Wand hinter Lupin.

Severus Snape ri? sich den Tarnumhang vom Leib. Sein Zauberstab wies drohend auf Lupin.

Lord Voldemorts Knecht

Hermine schrie. Black sprang auf Harry war, als hatte er einen schweren elektrischen Schlag bekommen.

»Den habe ich unter der Peitschenden Weide gefunden«sagte Snape und warf den Tarnumhang beiseite, ohne den Zauberstab auch nur kurz von Lupins Brust abzuwenden»Recht nutzlich, Potter, ich danke…«

Snape wirkte leicht erschopft, doch auf seinem Gesicht spiegelte sich ein Ausdruck des Triumphs.»Sie fragen sich vielleicht, woher ich wu?te, da? Sie hier sind?«, sagte er mit glitzernden Augen.»Ich war eben in Ihrem Buro, Lupin. Sie haben heute Abend vergessen, ihren Trank zu nehmen, also wollte ich einen Becher vorbeibringen. Und das war ein Gluck… Gluck fur mich, wurde ich sagen. Auf Ihrem Tisch lag eine gewisse Karte. Ein Blick darauf verriet mir alles, was ich wissen mu?te. Ich sah Sie durch den Tunnel laufen und verschwinden.«

»Severus -«, warf Lupin ein, doch Snape lie? sich nicht unterbrechen.

»Ich habe den Schulleiter immer wieder gewarnt, da? Sie Ihrem alten Freund Black dabei helfen, in die Schule zu kommen, Lupin, und hier ist der Beweis. Doch nicht einmal ich habe mir traumen lassen, da? Sie die Nerven hatten, diese alte Hutte als Versteck zu benutzen -«

»Severus, Sie machen einen Fehler«, sagte Lupin eindringlich.»Sie haben nicht alles gehort – ich kann es erklaren – Sirius ist nicht hier, um Harry zu toten -«

»Zwei weitere Gefangene fur Askaban heute Nacht«, sagte Snape, und seine Augen gluhten jetzt wie die eines Besessenen.»Bin gespannt, wie Dumbledore das alles aufnimmt… er war vollkommen uberzeugt, da? Sie harmlos seien, Lupin… ein zahmer Werwolf -«

»Sie Dummkopf!, sagte Lupin leise.»Ist der Groll uber einen Schulerstreich Grund genug, einen Unschuldigen nach Askaban zu bringen?«

Ssss – dunne Seile schossen aus der Spitze von Snapes Zauberstab und schlangelten sich um Lupins Mund, Handgelenke und Fersen; er verlor das Gleichgewicht und sturzte zu Boden, wo er liegen blieb, ohne einen Finger ruhren zu konnen. Black sprang vom Bett auf und wollte sich auf Snape sturzen, doch Snape richtete den Zauberstab genau zwischen seine Augen.

»Gib mir einen Grund«, flusterte er.»Gib mir nur einen Grund, es zu tun, und ich schwore, ich werde es tun.«

Black erstarrte. Es war unmoglich zu sagen, welches Gesicht ha?erfullter war.

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