Harry Potter und der Gefangene von Askaban - Rowling Joanne Kathleen - Страница 30
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»Das ist unsere letzte Chance – meine letzte Chance – den Quidditch-Pokal zu gewinnen«, erklarte er, wahrend er vor dem Team auf und ab schritt.»Ende des Jahres gehe ich von der Schule. Noch eine Gelegenheit kriege ich nicht.
Gryffindor hat jetzt seit sieben Jahren nicht mehr gewonnen. Gut und schon, wir hatten tatsachlich schlimmes Pech – Verletzungen, und dann ist das Turnier letztes Jahr auch noch abgeblasen worden…«Wood schluckte, als ob ihm die Erinnerung immer noch wie ein Klumpen im Hals steckte.»Aber wir wissen auch, da? wir das verdammt – noch – mal -beste – Team – der – Schule sind«, sagte er. Dabei schlug er mit der rechten Faust in die linke Handflache und in seinen Augen erschien wieder das alte, manische Glimmen.
»Wir haben drei erstklassige Jagerinnen.«
Wood deutete auf Alicia Spinnet, Angelina Johnson und Katie Bell.
»Wir haben zwei unschlagbare Treiber.«
»Hor auf, Oliver, du machst uns ganz verlegen«, sagten Fred und George und taten so, als wurden sie sich schamen.
»Und wir haben einen Sucher, der noch jedes Spiel fur uns gewonnen hat!«, donnerte Wood und starrte Harry mit einer Art grimmigem Stolz an.»Und mich«, fugte er noch hinzu, als ware es ihm gerade eingefallen.
»Du bist auch ganz toll, Oliver«, sagte George.
»Als Huter ein As«, sagte Fred.
»Die Sache ist die«, fuhr Oliver fort und fing wieder an, auf und ab zu schreiten,»der Quidditch-Pokal hatte in den letzten beiden Jahren unseren Namen tragen mussen. Seit Harry dabei ist, denke ich immer, wir hatten das Ding eigentlich schon in der Tasche. Aber wir haben's nicht geschafft, und jetzt haben wir die letzte Chance, endlich unseren Namen auf diesem Pokal zu sehen…«
Wood schien so niedergeschlagen, da? selbst Fred und George ihn mitleidig ansahen.
»Oliver, das ist unser Jahr«, sagte Fred.
»Diesmal packen wir's, Oliver!«, sagte Angelina.
»Ganz klar«, sagte Harry.
Voll Entschlossenheit begannen sie zu trainieren, drei Abende die Woche. Allmahlich wurde es kalter und regnerischer und es wurde immer fruher dunkel, doch weder Schlamm, Wind noch Regen konnten Harry aus dem wunderbaren Traum rei?en, endlich einmal den riesigen silbernen Quidditch-Pokal zu gewinnen.
Eines Abends nach dem Training kehrte Harry steif gefroren, doch hochst zufrieden mit dem Training ins Schlo? zuruck. Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors herrschte ein aufgeregtes Summen.
»Was ist denn hier los?«, fragte er Ron und Hermine, die in zwei der besten Sessel am Kamin sa?en und an ihren Sternkarten fur Astronomie arbeiteten.
»Das erste Wochenende in Hogsmeade«, sagte Ron und deutete auf den Zettel, der am ramponierten alten Notizbrett aufgetaucht war.»Ende Oktober, an Halloween.«
»Klasse«sagte Fred, der Harry durch das Portratloch gefolgt war,»ich mu? zu Zonko, meine Stinkkugelchen sind fast alle.«
Harry lie? sich in den Sessel neben Ron fallen; sein Hochgefuhl versandete rasch. Hermine schien seine Gedanken lesen zu konnen.
»Das nachste Mal kannst du dann sicher mitkommen, Harry«, sagte sie.»Sie werden Black bestimmt bald fassen, er wurde ja schon gesehen.«
»Black ist nicht so bescheuert, in Hogsmeade Arger zu machen«, sagte Ron.»Frag doch McGonagall, ob du dieses eine Mal mitkommen kannst, wer wei?, wann wir wieder durfen -«
»Ron!«, sagte Hermine,»Harry soll in der Schule bleiben.«
»Er kann doch nicht der einzige Drittkla?ler sein, der nicht mit darf«, sagte Ron.»Frag McGonagall, mach schon, Harry.«
»Ja, vielleicht hast du Recht«, sagte Harry nachdenklich.
Hermine offnete den Mund, um zu widersprechen, doch in diesem Moment sprang Krummbein auf ihren Scho?. Eine gro?e tote Spinne hing ihm aus dem Maul.
»Mu? er die denn ausgerechnet vor unseren Augen fressen?«, sagte Ron mi?mutig.
»Kluger Krummbein, hast du die ganz alleine gefangen?«, sagte Hermine.
Gemachlich zerkaute Krummbein die Spinne, die gelben Augen frech auf Ron gerichtet.
»Pa? blo? auf, da? er bei dir bleibt«, sagte Ron gereizt und wandte sich wieder seiner Sternkarte zu.»Kratze schlaft in meiner Tasche.«
Harry gahnte. Am liebsten ware er schlafen gegangen, doch auch er mu?te seine Sternkarte noch zu Ende zeichnen. Er zog seine Tasche heran, holte Papier, Tinte und Feder heraus und begann zu arbeiten.
»Du kannst meine abzeichnen, wenn du willst«, sagte Ron, beschriftete schwungvoll den letzten Stern und schob die Karte Harry zu.
Hermine, die nichts von Abschreiben hielt, schurzte die Lippen, sagte jedoch nichts. Krummbein starrte immer noch unverwandt auf Ron und lie? die Spitze seines buschigen Schwanzes zucken. Dann, ohne Warnung, sprang er los.
»He!«, brullte Ron und packte seine Tasche, doch Krummbein hatte schon vier klauenbestuckte Pfoten darin versenkt und zog und zerrte wie verruckt.
»Hau ab, du blodes Vieh!«
Ron wollte seine Tasche in Sicherheit bringen, doch der Kater hielt sie fauchend, hauend und kratzend fest.
»Ron, tu ihm blo? nicht weh!«, kreischte Hermine; der ganze Gemeinschaftsraum sah zu; Ron wirbelte die Tasche im Kreis herum, doch Krummbein lie? nicht locker, und jetzt kam Kratze oben herausgeflogen.
»Fangt diesen Kater ein!«, schrie Ron, als Krummbein die Uberreste der Tasche liegen lie?, uber den Tisch sprang und dem panisch davonrasenden Kratze nachjagte.
George Weasley machte einen Hechtsprung, doch er verfehlte Krummbein knapp; Kratze huschte durch zwanzig Paar Beine und verschwand unter einer alten Kommode; Krummbein kam schlitternd zum Halt, legte den Kopf auf den Boden und haute zornig mit den Tatzen unter die Kommode.
Ron und Hermine rannten herbei; Hermine packte Krummbein am Bauch und hob ihn hoch; Ron warf sich auf den Boden und zog Kratze mit gro?er Muhe am Schwanz hervor.
»Schau ihn dir an!«, sagte er wutend zu Hermine und lie? Kratze vor ihrem Gesicht baumeln.»Er ist doch nur noch Haut und Knochen! Halt ihm blo? diesen Kater vom Leib!«
»Krummbein wei? doch nicht, da? man das nicht tut!«, sagte Hermine mit zitternder Stimme.»Alle Katzen jagen Ratten, Ron!«
»Aber an deinem Tier ist irgendwas Komisches!«, sagte Ron, wahrend er versuchte, den vor Aufregung bebenden Kratze zuruck in seine Tasche zu komplimentieren.»Er hat gehort, da? ich gesagt habe, Kratze sei in meiner Tasche!«
»Ach, das ist doch Unsinn«, sagte Hermine ungehalten.»Krummbein kann ihn riechen, Ron, oder wie sonst, glaubst du -«
»Dieser Kater hat es auf Kratze abgesehen!«, sagte Ron und wurdigte das Publikum im Raum keines Blickes, das allmahlich zu kichern begann.»Und Kratze war zuerst hier, und er ist krank!«
Ron marschierte durch das Gemeinschaftszimmer und verschwand auf der Treppe hoch zum Jungenschlafsaal.
Am nachsten Tag war Ron immer noch schlecht auf Hermine zu sprechen. In Krauterkunde sagte er kaum ein Wort zu ihr, obwohl er, Harry und Hermine gemeinsam an einem Kartoffelbauchpilz arbeiteten.
»Wie geht's Kratze?«, fragte Hermine behutsam, wahrend sie fette rosa Schoten von den Pflanzen pfluckten und die glanzenden Bohnen in einen Holztrog warfen.
»Hat sich unter meinem Bett versteckt und zittert immer noch am ganzen Leib«, sagte Ron unwirsch und verfehlte den Trog, so da? die Bohnen uber den Boden des Gewachshauses kullerten.
»Vorsicht, Weasley, Vorsicht!«, rief Professor Sprout, als die Bohnen vor ihren Augen jah aufbluhten.
Als Nachstes hatten sie Verwandlung. Harry hatte beschlossen, Professor McGonagall nach dem Unterricht zu fragen, ob er mit nach Hogsmeade durfe. Er reihte sich in die Warteschlange vor dem Klassenzimmer ein und uberlegte, wie er es am besten sagen konnte. Doch ein kleiner Aufruhr vorn an der Tur lenkte ihn ab.
Lavender Brown schien zu weinen. Parvati hatte den Arm um sie gelegt und sprach mit Seamus Finnigan und Dean Thomas, die sehr ernst wirkten.
»Was ist los, Lavender?«, fragte Hermine beunruhigt, als sie mit Harry und Ron hinzukam.
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