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Harry Potter und die Kammer des Schreckens - Rowling Joanne Kathleen - Страница 58


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Die Flugel des Wagens waren zerkratzt und schlammbeschmiert. Offenbar hatte er Gefallen daran gefunden, auf eigene Faust im Wald umherzuhoppeln. Fang schien uberhaupt nicht scharf auf ihn zu sein. Zitternd drangte er sich an Harrys Beine, wahrend Harry allmahlich wieder ruhig zu atmen begann und den Zauberstab wieder in den Umhang steckte.

»Und wir dachten, er wurde uns angreifen!«, sagte Ron. Er lehnte sich an den Wagen und tatschelte ihn.»Hab mich oft gefragt, wo er hin ist!«

Harry suchte im Licht der Scheinwerfer nach Spinnen auf dem Boden, doch alle waren vor dem glei?enden Licht geflohen.

»Wir haben ihre Spur verloren«, sagte er.»Komm, gehen wir sie suchen.«

Ron schwieg. Er bewegte sich nicht. Seine Augen waren auf einen Punkt etwa drei Meter uber dem Waldboden gerichtet, direkt hinter Harry. In seinem Gesicht stand das helle Entsetzen.

Harry hatte nicht einmal die Zeit, sich umzudrehen. Er horte ein lautes Klicken und plotzlich spurte er, wie etwas Langes und Haariges sich um seine Hufte schlang und ihn von den Fu?en ri?, so da? er mit dem Gesicht nach unten baumelte. Zu Tode erschrocken schlug er um sich, dann horte er ein neuerliches Klicken und Sah, wie sich auch Rons Beine vom Boden hoben. Fang wimmerte und heulte – und im nachsten Moment wurde auch er vom Boden gerissen und verschwand zwischen den dunklen Baumen. Kopfuber hangend erkannte Harry, was ihn gepackt hatte. Es hatte sechs ungeheuer lange, haarige Beine, und die vorderen zwei hielten ihn fest umschlungen, dicht unterhalb eines Paars schimmernd schwarzer Greifzangen. Hinter sich konnte er noch eine dieser Kreaturen horen, die zweifellos Ron fortschleppten. Sie krabbelten geradewegs ins Herz des Waldes. Harry konnte Fang horen, wie er laut wimmernd versuchte, sich von einem dritten Monster loszukampfen, doch er selbst hatte nicht schreien konnen, selbst wenn er gewollt hatte; seine Stimme schien beim Wagen auf der Lichtung zuruckgeblieben zu sein.

Er konnte nicht sagen, wie lange er in den Krallen des Wesens gewesen war; er wu?te nur, da? die Dunkelheit plotzlich so viel von ihrer Schwarze verlor, da? er etwas erkennen konnte – auf dem blatterbedeckten Boden wimmelte es jetzt von Spinnen. Er reckte den Kopf zur Seite und sah, da? sie den Rand einer gewaltigen Senke erreicht hatten, in der keine Baume standen, so da? die Sterne ihr Licht auf das schlimmste Schauspiel warfen, das er je gesehen hatte.

Spinnen. Nicht kleine Spinnen wie jene, die uber die Blatter auf dem Boden huschten. Spinnen, so gro? wie Kutschpferde, achtaugig, achtbeinig, schwarz, haarig, gigantisch. Das massige Exemplar, das Harry trug, machte sich auf den Weg den steilen Abhang hinunter, hinuber zu einem Netz, das wie eine Kuppel aus Nebelschleiern in der Mitte der Senke hing. Seine Artgenossen schlossen einen engen Kreis um sie und angesichts seiner Beute klickten sie aufgeregt mit ihren Greifern.

Die Spinne lie? ihn los und Harry landete mit allen Vieren auf dem Boden. Ron und Fang schlugen neben ihm auf, Fang heulte nicht mehr, sondern kauerte sich still zusammen. Ron sah genauso aus, wie Harry sich fuhlte. Sein Mund war weit aufgerissen zu einem stummen Schrei und seine Augen hupften.

Plotzlich horte Harry, da? die Spinne, die ihn hatte fallen lassen, etwas sagte. Es war schwer zu verstehen, denn sie klickte bei jedem Wort mit ihren Greifzangen.

»Aragog!«, rief sie,»Aragog!«

Und aus der Mitte der schleierartigen Netzkuppel tauchte ganz langsam eine Spinne von der Gro?e eines kleinen Elefanten auf Ins Schwarz ihres Korpers und ihrer Beine war Grau gemischt und jedes Auge auf ihrem ha?lichen, greiferbestuckten Kopf war milchig wei?. Sie war blind.

»Was ist?«, sagte sie und klickte schnell mit ihren Greifern.

»Menschen«, klickte die Spinne, die Harry gefangen hatte.

»Ist es Hagrid?«, sagte Aragog und kam naher, seine acht milchigen Augen schwammen ziellos umher.

»Fremde«, klickte die Spinne, die Ron gebracht hatte.

»Totet sie«, klickte Aragog gereizt.»Ich habe geschlafen…«

»Wir sind Freunde von Hagrid«, rief Harry. Sein Herz schien die Brust verlassen zu haben und in der Kehle zu pochen.

Klick, klick, klick, machten die Spinnenzangen im Umkreis der Senke. Aragog hielt kurz inne.

»Hagrid hat nie zuvor Menschen in unsere Senke geschickt«, sagte er trage.

»Hagrid steckt in Schwierigkeiten«, sagte Harry, und sein Atem rasselte.»Deshalb sind wir gekommen.«

»In Schwierigkeiten?«, sagte die alte Spinne und Harry meinte ein wenig Besorgnis aus dem Klicken herauszuhoren.»Aber warum hat er euch geschickt?«

Harry uberlegte, ob er aufstehen sollte, lie? es jedoch sein; er glaubte nicht, da? ihn seine Beine tragen wurden. Und so sprach er vom Boden aus, so ruhig er konnte.

»Oben in der Schule glauben sie, Hagrid hatte ein – ein -etwas auf die Schuler losgelassen. Sie haben ihn nach Askaban gebracht.«

Aragog klickte wutend mit den Greifzangen und in der ganzen Senke tat es ihm die Schar der Spinnen gleich; es klang wie Beifall, nur da? Harry davon normalerweise nicht ubel vor Angst wurde.

»Aber das war vor vielen Jahren«, sagte Aragog ungehalten.»Vor vielen, vielen Jahren. Ich erinnere mich gut daran. Deshalb haben sie ihn gezwungen, die Schule zu verlassen. Sie glaubten, ich sei das Monster, das, wie sie sagen, in der Kammer des Schreckens haust. Sie glaubten, Hagrid habe die Kammer geoffnet und mich freigelassen.«

»Und du… du kamst nicht aus der Kammer des Schreckens?«, sagte Harry, dem jetzt der kalte Schwei? auf der Stirn ausbrach.

»Ich!«, sagte Aragog und klapperte zornig.»Ich wurde nicht im Schlo? geboren. Ich komme aus einem fernen Land. Ein Reisender schenkte mich Hagrid, als ich noch ein Ei war. Hagrid war damals noch ein Junge, doch er sorgte fur mich und versteckte mich in einem Schrank im Schlo? und futterte mich mit Essensresten vom Tisch. Hagrid ist mein Freund und ein guter Mann. Als man mich entdeckte und mir die Schuld fur den Tod des Madchens gab, da beschutzte er mich. Seither lebe ich hier im Wald, wo Hagrid mich immer noch besucht. Er hat sogar eine Frau fur mich gefunden, Mosag, und du siehst, wie unsere Familie gewachsen ist; alles dank Hagrids Gute…«

Harry raffte den letzten Rest Mut zusammen.

»Also hast du nie – nie jemanden angegriffen?«

»Niemals«, krachzte die alte Spinne.»Es ware nur naturlich fur mich gewesen, aber aus Achtung fur Hagrid habe ich nie einem Menschen Leid angetan. Die Leiche des Madchens, das getotet wurde, hat man in einer Toilette gefunden. Ich habe nie einen anderen Teil des Schlosses gesehen als den Schrank, in dem ich aufwuchs. Unsereins mag das Dunkle und die Stille…«

»Aber dann… wei?t du, was wirklich das Madchen getotet hat?«, sagte Harry.»Denn was immer es ist, es ist zuruck und greift wieder Menschen an -«

Seine Worte ertranken in lautem Zangenklicken und im Rascheln vieler langer Beine, die wutend uber den Boden scharrten; um ihn her huschten gro?e schwarze Schatten.

»Das Wesen, das im Schlo? lebt«, sagte Aragog,»ist eine uralte Kreatur, die wir Spinnen mehr als alles andere furchten. Ich erinnere mich noch gut, wie ich Hagrid angefleht habe, mich gehen zu lassen, als ich spurte, da? das Biest in der Schule umherstreifte.«

»Was ist es?«, fragte Harry eindringlich.

Abermals lautes Klicken und Rascheln; die Spinnen schienen den Kreis enger zu ziehen.

»Wir sprechen nicht davon!«, sagte Aragog zornig.»Wir nennen es nicht beim Namen! Nicht einmal Hagrid habe ich je den Namen dieser furchterlichen Kreatur genannt, obwohl er mich viele Male gefragt hat.«

Harry wollte nicht weiter auf ihn einreden, nicht angesichts all dieser Spinnen, die von allen Seiten her auf ihn zudrangten. Aragog schien des Redens mude zu sein. Langsam wich er in sein Kuppelnetz zuruck, doch seine Artgenossen drangen ganz allmahlich weiter auf Harry und Ron vor.

»Dann gehen wir jetzt einfach«, rief Harry verzweifelt Aragog zu, und schon raschelten die Blatter hinter ihm.

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