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Eine letzte Breitseite: Kommodore Bolitho im ostlichen Mittelmeer - Kent Alexander - Страница 9


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Allday erschien auf der Kampanje und tippte gru?end mit den Handknocheln an die Stirn.»Es dauert mindestens noch eine Stunde, bis Buzzard beim Geschwader ist, Sir. «Bedeutsam blickte er zum offenen Skylight.»Ihr Steward hat Wein in der Bilge kalt gestellt.»

Bolitho horte ihn kaum.»Hoffentlich bringt Javal gute Nachrichten.»

Allday musterte ihn betroffen. Es sah dem Kommodore gar nicht ahnlich, seine Gedanken so offen auszusprechen; also mu?te er Sorgen haben. Der Grund dafur konnte Alldays Uberzeugung nach keinesfalls beim Geschwader liegen, denn in seinen Augen war Bolitho beinahe allmachtig. Auch an dieser schwarzhautigen Catherine Pareja in London konnte es nicht liegen. Es hatte zwar allerhand Gerede gegeben, aber das war vermutlich nur blasser Neid.

Sie war ja wei? Gott eine gutaussehende Frau und kummerte sich einen Schmarren um das Gerede der Leute. Und eins stand fest: da? Bolitho seine letzte Verwundung uberstanden hatte, war ihr Verdienst. Doch diese Affare war aus und vorbei. Die beiden wurden sich kaum wiedersehen.

Also woran lag es sonst? An Leutnant Pascoe? Allday grinste. Ein munterer junger Teufel. Seinem Onkel sehr ahnlich und auch manchem der Portrats, die Allday in dem alten Hause in Falmouth gesehen hatte.

Er fuhr zusammen, denn Bolitho sagte scharf:»Der Wein wird kochend hei? sein, bis Sie sich entschlossen haben, den Niedergang freizugeben!»

Etwas erleichtert trat Allday beiseite. Er wartete, bis er durch das offene Skylight horte, wie Bolitho mit Ozzard, dem Kajutsteward, sprach, und schlenderte zum Achterdeck, wo die Wache nach dem Segeltrimmen dabei war, die Fallen und Brassen zu belegen.

Pascoe sah auf, als Allday vorbeiging.»Sie machen ja ein Gesicht wie ein Hund mit zwei Schwanzen.»

«Aber, Mr. Pascoe«, grinste Allday,»das ist unfair von Ihnen, da? Sie sich uber einen armen Seeman amusieren.»

Pascoe schuttelte den Kopf.»Uber Sie amusieren? An dem Tag, wenn das einer schafft, wird Bonaparte Konig von England!»

Gilchrists Schatten fiel zwischen sie.»Ich glaube, Mr. Pascoe«, sagte er von oben herab,»Sie haben Extradienst vom Kommandanten?»

«Jawohl, Sir. «Pascoes Gesicht blieb vollkommen ausdruckslos.

«Dann sein Sie so gut und machen Sie Ihren Dienst, Mr. Pascoe«, sagte Gilchrist mit einem Blick auf Allday,»und vergeuden Sie nicht Ihre Zeit mit dem Bootsfuhrer des Kommodore. «Er tippte mit dem Fu? aufs Deck.»Ein guter Seemann, zweifelsohne, aber kaum der richtige Umgang fur einen Offizier des Konigs, eh?»

Allday bemerkte den plotzlich in den Augen Pascoes aufblitzenden Zorn und sagte hastig:»Meine Schuld, Sir.»

Gilchrist verzog ein wenig den Mund.»In der Tat. Ich kann mich nicht erinnern, einen gewohnlichen Matrosen um seine Meinung gebeten zu haben. Ich bin nicht gewohnt, meine Zeit zu verschwenden an — »

Sie fuhren herum, denn Bolitho stand neben dem Steuerrad.

«In diesem Falle, Mr. Gilchrist«, sagte er schroff,»ware ich Ihnen verbunden, wenn Sie einen Blick auf die Luvbrassen werfen wurden, statt Ihre Zeit mit eitlem Geschwatz zu — wie sagten Sie doch? — zu verschwenden!»

Gilchrist schnappte nach Luft wie ein Fisch an Land.»Sofort, Sir«, sagte er schlie?lich.

Herrick erschien an der Reling.»Ist etwas nicht in Ordnung,

Sir?»

Bose sah Bolitho an ihnen vorbei.»Sehr richtig, Captain. Etwas ist sogar ganz erheblich in Unordnung. Und wenn ich erst herausbekommen habe, was, dann wird es mir eine Freude sein, es Sie wissen zu lassen. Sie alle!«schlo? er mit einem wutenden Blick auf Gilchrist.

«Zeigen Sie es mir noch mal auf der Karte!»

Javal beugte sich uber das Blatt, Bolitho stand neben ihm, stumm warteten die anderen Kommandanten und glichen mit den Knien die Bewegungen der Lysander aus, die beigedreht in den Wellen dumpelte.

«Habe sie im ersten Fruhlicht gesichtet, Sir«, erlauterte Javal, und seine gebraunten Finger umschlossen die spanische Kustenlinie, als wollte er einfangen, was er gesehen hatte.»Kleines Fahrzeug, ein Schoner hochstwahrscheinlich. «Gelassen blickte er Bo-litho an; in seinen fettigen Haaren hingen noch Spruhwassertropfen, denn er hatte sich in hochster Eile zum Flaggschiff rudern lassen.»Ich nehme an, ihr Kapitan hat die Buzzard gesichtet und entschieden, da? Vorsicht besser sei als Tapferkeit.»

Farquhar versuchte nicht erst, seine Enttauschung zu verbergen.»Ein Schoner, sagten Sie? Verdammt, Javal, und wegen so eines Spielzeugs kommen Sie zum Geschwader zuruck? Das ist aber ubertrieben, finde ich!»

Javal ignorierte ihn und sah Bolitho unverwandt aus dunklen Augen an.»Ich habe gute Manner im Ausguck. Ich belohne sie aus eigener Tasche, wenn sie aufpassen. Das scheint mir nutzlicher, als sie wegen Unachtsamkeit auspeitschen zu lassen. «Flogen seine Augen dabei zum Kommandanten der Osiris!

«Wie manche andere Leute das tun.»

Herrick trat dazwischen, unreinen etwa aufflammenden Streit im Keim zu ersticken.»Dann berichten Sie, aber schnell, Javal. Mein Master meint, es wird gleich Wind aufkommen, und ich habe wenig Platz fur Passagiere. Und schon gar nicht fur Kommandanten unseres Geschwaders.»

Javal zeigte grinsend die Zahne; wie der ganze Mann waren sie dunkel und scharf.»Sie lief vorm Wind und hatte alle Segel gesetzt. Und trotzdem machte sie verdammt wenig Fahrt. «Er sah Bolitho an.»Ist doch seltsam bei einem Mittelmeer-Schoner, wurde ich meinen, Sir?»

Bolitho beugte sich uber die Karte und dachte uber Javals Bericht nach. Da die Buzzard und die Harebell bisher standig in Luv des Geschwaders rekognosziert hatten, hatten sie den Schoner kaum ubersehen, wenn er sie langs der Kuste uberholt hatte.

Eben tippte Javals starker Finger auf einen Punkt der Karte. Wie im Selbstgesprach sagte Bolitho:»Sie meinen, da? der Schoner aus Malaga kommt?»

Javal nickte.»Ich bin fast sicher, Sir. Mit Ostkurs. Meiner Meinung nach wird er hier vor Anker bleiben — «, er tippte wieder auf die Karte — ,»bis es dunkel wird oder er glaubt, freie Bahn zu haben.»

Rasch trat Bolitho an die Heckfenster und sah zu, wie die Bo langsam uber das blaue Wasser heranstrich. Grubb hatte recht — der Wind frischte wieder auf.

«Verdammter Schoner!«sagte Probyn mit seiner dumpfen Stimme.»Er kann alles mogliche sein — oder uberhaupt nichts. Far-quhar hat recht, es war sinnlos, da?…»

Er fuhr herum, denn auf einmal stand Farquhar neben Bolitho, das gutgeschnittene Gesicht voller Eifer.

«Ich glaube, es hat doch einen Sinn. «Forschend sah er Bolitho von der Seite an.»Die Dons[7] haben doch ein Arsenal in Malaga? Und eine gro?e Kanonengie?erei?»

Bolitho lachelte fluchtig.»Ja. Ich kann mich irren, ebenso wie Captain Javals Ausguck: Aber ein Kustenschoner macht rasche Fahrt — es sei denn, er hat sehr schwer geladen.»

Er trat wieder an den Tisch, und die anderen drangten sich um ihn.»Die Dons werden ihren Verbundeten beweisen wollen, da? sie ihnen bei jeder Aktion gegen uns wertvolle Hilfe leisten konnen. Bonaparte braucht Waffen aller Art; und in den Gewassern um Malaga konnen nur kleine Schiffe zum Transport dieser Waffen eingesetzt werden. «Er richtete sich auf; die verletzte Schulter schmerzte unter der Uniform wie eine Brandwunde.»Es ist ein bescheidener Anfang, aber er kommt schneller, als ich dachte. Wir werden uns in der Dammerung der Kuste nahern und den Schoner nehmen. Wenn wir Gluck haben, bringt uns das wertvolle Informationen ein. Mindestens aber ein weiteres Schiff fur das Geschwader. «Er konnte ein Lacheln der Erregung nicht unterdrucken. Die Neuigkeit war wie Medizin.»Hat jemand einen Einwand?»

Probyn schuttelte den Kopf, immer noch verwirrt und nachdenklich uber Farquhars Meinungsumschwung.

«Ich wei?, in welcher Bucht er ankert«, sagte Javal nachdenklich.»Wenn es dunkel ist, konnen wir ihn ohne allzugro?e Schwierigkeiten kapern.»

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