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Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen - Страница 68


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»Wenn die Hauselfen anstandige Lohne und Arbeitsbedingungen haben!«, zischelte sie zuruck.»Allmahlich glaube ich, es ist an der Zeit, etwas Handfestes zu unternehmen. Wei?t du zufallig, wie man in die Schulkuche kommt?«

»Keine Ahnung, frag doch Fred und George«, sagte Harry.

Hermine verfiel in nachdenkliches Schweigen; Harry trank sein Butterbier und beobachtete die Leute im Pub. Alle wirkten gut gelaunt und entspannt. Ernie Macmillan und Hannah Abbott, beide mit CEDRIC DIGGORY-An-steckern auf den Umhangen, tauschten an einem Nachbartisch Schokofrosch-Karten. Druben an der Tur sah er Cho und eine gro?ere Schar ihrer Freunde aus Ravenclaw. Einen CEDRIC DIGGORY-Anstecker trug sie allerdings nicht… und das munterte Harry ein wenig auf…

Was hatte er nicht alles gegeben, um zu ihnen zu gehoren, die da sa?en und lachten und sich unterhielten und keine gro?eren Sorgen kannten als die Erledigung ihrer Hausaufgaben! Er stellte sich vor, wie er sich hier fuhlen wurde, wenn der Feuerkelch nicht seinen Namen ausgespuckt hatte. Zunachst einmal wurde er keinen Tarnurnhang tragen. Ron wurde bei ihm sitzen. Alle drei wurden sie wahrscheinlich ganz ausgelassen daruber nachdenken, welche Aufgabe die Schul-Champions am Dienstag unter Todesgefahr zu losen haben wurden. Wie er sich darauf freuen wurde, ihnen zuzusehen… ungefahrdet irgendwo hinten auf den Rangen zu sitzen und Cedric anzufeuern…

Er fragte sich, wie sich die anderen Champions fuhlten. Jedes Mal, wenn er Cedric in letzter Zeit gesehen hatte, war er von Bewunderern umringt gewesen und hatte zwar nervos, aber auch freudig erregt ausgesehen. Fleur Delacour hatte Harry hin und wieder kurz im Vorbeigehen gesehen; sie wirkte so wie immer, hochmutig und nicht die Spur nervos. Und Krum sa? die ganze Zeit in der Bibliothek und brutete uber irgendwelchen Buchern.

Harry dachte an Sirius und der festgezurrte Knoten in seiner Brust schien sich ein wenig zu lockern. In gut zwolf Stunden wurde er mit ihm sprechen konnen, denn heute Nacht wollten sie sich am Kamin des Gemeinschaftsraums treffen – vorausgesetzt, da? nichts schief ging, wo doch in letzter Zeit alles schief gegangen war…

»Sieh mal, da ist Hagrid!«, sagte Hermine.

Hagrids gewaltiger zottiger Hinterkopf – die beiden Zopfe hatte er dankenswerterweise wieder aufgelost – tauchte uber der Menge auf. Harry fragte sich, warum er ihn nicht gleich gesehen hatte, da Hagrid so gro? war; doch als er vorsichtig aufstand, sah er, da? Hagrid sich hinuntergebeugt und mit Professor Moody gesprochen hatte. Hagrid hatte seinen ublichen machtigen Humpen vor sich, doch Moody trank aus seinem Flachmann. Madam Rosmerta, die hubsche Wirtin, schien davon nicht viel zu halten; als sie die Glaser von den umstehenden Tischen einsammelte, warf sie Moody einen scheelen Blick zu. Vielleicht dachte sie, Moody wurde ihren hei?en Met verschmahen, doch Harry wu?te es besser. Moody hatte ihnen in der letzten Stunde Verteidigung gegen die dunklen Kunste erzahlt, da? er es vorzog, sich sein Essen und seine Getranke immer selbst zu bereiten, da es fur einen schwarzen Magier so einfach war, einen unbewachten Becher zu vergiften. Harry sah jetzt, wie Hagrid und Moody Anstalten machten zu gehen. Er winkte ihnen, dann fiel ihm ein, da? Hagrid ihn ja gar nicht sehen konnte. Moody jedoch hielt inne, das magische Auge auf die Ecke gerichtet, in der Harry stand. Er stupste Hagrid ins Kreuz (seine Schulter konnte er ja nicht erreichen), murmelte etwas und die beiden kamen durch den Pub auf Harrys und Hermines Tisch zu.

»Alles klar, Hermine?«, sagte Hagrid laut.

»Hallo«, sagte Hermine und lachelte ihn an.

Moody hinkte um den Tisch herum und beugte sich vor; Harry dachte, er wurde das B.ELFE.R-Notizbuch lesen, bis Moody murmelte:»Hubscher Umhang, Potter.«

Harry starrte ihn verdutzt an. Moodys Nase mit dem gro?en fehlenden Stuck war im Abstand von einigen Zentimetern besonders eindrucksvoll. Moody grinste.

»Kann Ihr Auge – ich meine, konnen Sie -?«

»Ja, ich kann durch Tarnumhange sehen«, sagte Moody gedampft.»Und das war schon einige Male recht nutzlich, kann ich dir sagen.«

Auch Hagrid strahlte zu Harry hinunter. Harry wu?te, da? Hagrid ihn nicht sehen konnte, doch Moody hatte ihm offenbar erzahlt, da? er hier sa?. Hagrid beugte sich jetzt uber den Tisch, tat so, als wurde auch er das B.ELFE.R-No-tizbuch lesen, und flusterte dann so leise, da? nur Harry ihn horen konnte:»Harry, komm heut um Mitternacht runter zu meiner Hutte. Trag diesen Umhang.«

Dann richtete er sich auf und sagte laut:»War nett, dich zu sehen, Hermine«, zwinkerte und ging davon. Moody folgte ihm.

»Warum will er, da? ich ihn um Mitternacht treffe?«, fragte Harry vollkommen uberrascht.

»Keine Ahnung, was er vorhat«, sagte Hermine ebenfalls verdutzt.»Und ich wei? auch nicht, ob du gehen solltest, Harry…«Sie sah sich nervos um und zischte:»Denn dann verpa?t du vielleicht Sirius.«

Sie hatte Recht. Hagrid um Mitternacht zu treffen, hie?, da? es fur die Zusammenkunft mit Sirius ganz schon knapp wurde; Hermine schlug vor, sie sollten Hedwig schicken, um Hagrid abzusagen – immer vorausgesetzt, sie wurde sich dazu herablassen -, doch Harry hielt es fur besser, Hagrid kurz anzuhoren und dann rasch wieder zu verschwinden. Er war sehr neugierig, was es sein konnte; noch nie hatte Hagrid ihn gebeten, so spat noch zu kommen.

* * *

Um halb zwolf nachts zog Harry, der verkundet hatte, er wolle heute fruh schlafen gehen, den Tarnurnhang erneut an, ging hinunter und schlich sich durch den Gemeinschaftsraum. Es waren durchaus noch einige Mitschuler da. Die Creevey-Bruder hatten es geschafft, einen Stapel»Ich bin fur CEDRIC DIGGORY«-Anstecker in die Finger zu bekommen, und versuchten sie jetzt zu verhexen, damit es stattdessen»Ich bin fur HARRY POTTER«hie?. Bislang jedoch war es ihnen nur gelungen, die erste Aufschrift zu loschen, so da? jetzt nur noch POTTER STINKT angezeigt wurde. Harry druckte sich an ihnen vorbei zum Portratloch und wartete, die Augen auf die Uhr gerichtet, gut eine Minute. Dann offnete Hermine von der anderen Seite die fette Dame, wie sie es abgemacht hatten. Er glitt mit einem geflusterten»Danke!«an ihr vorbei und machte sich auf den Weg durch das Schlo?.

Drau?en auf den Landereien war es stockfinster. Harry lief uber das Gras auf die Lichter von Hagrids Hutte zu. Auch die riesige Beauxbatons-Kutsche war hell erleuchtet; Harry konnte Madame Maxime drinnen reden horen, als er an Hagrids Tur klopfte.

»Bist du das, Harry?«, flusterte Hagrid, offnete die Tur und spahte umher.

»Ja«, sagte Harry, huschte hinein und zog sich den Umhang vom Kopf.»Was gibt's?«

»Will dir nur was zeigen«, sagte Hagrid.

Hagrid machte einen ungeheuer aufgeregten Eindruck. Er trug eine Blume im Knopfloch, die einer ubergro?en Artischocke ahnelte. Es schien, als wurde er inzwischen auf Schmierfett verzichten, doch er hatte offensichtlich versucht sich zu kammen – ein paar abgebrochene Kammzahne waren in die Haare verknotet.

»Um was geht es denn?«, sagte Harry lustlos und fragte sich, ob die Kroter vielleicht Eier gelegt hatten oder ob Hagrid es wieder einmal geschafft hatte, einem Wildfremden in der Kneipe einen dreikopfigen Riesenhund abzukaufen.

»Sei leise, versteck dich unter deinem Umhang und komm mit«, sagte Hagrid.»Fang lassen wir hier, dem wird es nicht gefallen…«

»Hor mal, Hagrid, ich kann nicht lange bleiben… ich mu? um ein Uhr wieder im Schlo? oben sein -«

Doch Hagrid horte nicht zu; er offnete die Huttentur und marschierte hinaus in die Dunkelheit. Harry beeilte sich, mit ihm Schritt zu halten, und stellte uberrascht fest, da? Hagrid ihn zur Kutsche der Beauxbatons fuhrte.

»Hagrid, was -?«

»Schhh!«, machte Hagrid und klopfte dreimal gegen die Tur mit den gekreuzten goldenen Zauberstaben.

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