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Harry Potter und der Gefangene von Askaban - Rowling Joanne Kathleen - Страница 61


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»Hast du jemals so was Erbarmliches erlebt?«, sagte Malfoy.»Und der soll unser Lehrer sein!«

Harry und Ron gingen zornig ein paar Schritte auf Malfoy zu, doch Hermine war schneller – klatsch.

Mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, gab sie Malfoy ein paar gepfefferte Ohrfeigen. Malfoy zitterten die Beine. Harry, Ron, Crabbe und Goyle standen mit aufgerissenen Mundern da und wieder hob Hermine die Hand.

»Wag es nicht noch einmal, Hagrid erbarmlich zu nennen, du Mistkerl – du Schuft -«

»Hermine!«, sagte Ron zaghaft und versuchte ihre Hand die noch einmal ausholte, festzuhalten.

»La? mich los, Ron!«

Hermine zuckte ihren Zauberstab. Malfoy wich zuruck Crabbe und Goyle suchten in heilloser Verwirrung seinen Blick.

»Kommt«, murmelte Malfoy, und im Nu waren alle drei im Eingang zu den Kerkern verschwunden.

»Hermine!«, sagte Ron noch einmal, verdutzt und beeindruckt zugleich.

»Harry, sieh blo? zu, da? du ihn im Quidditch-Finale schlagst«, sagte Hermine schrill.»Du mu?t einfach, ich kann es einfach nicht ertragen, wenn Slytherin gewinnt!«

»Zauberkunst hat schon angefangen«, sagte Ron, der Hermine immer noch glubschaugig anstarrte.»Wir mussen uns beeilen.«

Sie rannten die Marmortreppe zu Professor Flitwicks Klassenzimmer hoch und traten ein.

»Ihr kommt zu spat Jungs!«, tadelte sie Professor Flitwick.»Schnell die Zauberstabe raus, wir uben heute Aufmunterungszaubern, tut euch bitte paarweise zusammen -«Harry und Ron eilten zu einem Tisch ganz hinten und offneten die Mappen. Ron blickte uber die Schulter.

»Wo ist Hermine abgeblieben?«

Auch Harry sah sich um. Hermine war nicht mit ins Klassenzimmer gekommen, doch Harry wu?te genau, da? sie neben ihm gewesen war, als er die Tur geoffnet hatte.

»Ist ja seltsam«, sagte Harry und starrte Ron an.»Vielleicht – vielleicht ist sie aufs Klo gegangen?«

Doch Hermine tauchte in dieser Stunde nicht mehr auf

»Einen Aufmunterungszauber hatte sie auch gut brauchen konnen«, sagte Ron, wahrend sie uber das ganze Gesicht grinsend zum Mittagessen gingen – der Zauber hatte ihnen ein Gefuhl tiefer Zufriedenheit verschafft.

Auch beim Essen fehlte Hermine. Als sie ihren Apfelkuchen verspeist hatten, lie? die Wirkung des Aufmunterungszaubers langsam nach und Harry und Ron beschlich allmahlich Unruhe.

»Glaubst du, Malfoy hat ihr was getan?«, sagte Ron besorgt, wahrend sie zum Gryffindor-Turm hinaufrannten.

Sie kamen an den Sicherheitstrollen vorbei, sagten der fetten Dame das Pa?wort (»Aniontillado«) und kletterten durch das Portratloch in den Gemeinschaftsraum.

Hermine sa? an einem Tisch, den Kopf auf ein aufgeschlagenes Arithmantikbuch gelegt, und schlief wie ein Murmeltier. Sie setzten sich neben sie. Harry stupste sie an.

Hermine schreckte hoch und sah sich um.»W… was ist?«, sagte sie verwirrt.»Mussen wir gehen? W… was haben wir jetzt?«

»Wahrsagen, aber erst in zwanzig Minuten«, sagte Harry.»Hermine, warum warst du nicht in Zauberkunst?«

»Was? O nein!«, kreischte Hermine,»ich hab Zauberkunst ganz vergessen!«

»Und wie konnte dir das passieren?«, fragte Harry.»Du warst doch noch bei uns, als wir vor dem Klassenzimmer standen!«

»Ich kann's nicht fassen!«, klagte Hermine.»War Professor Flitwick sauer? Ach, es war Malfoy, an den hab ich gedacht und vollig den Faden verloren!«

»Wei?t du was, Hermine?«, sagte Ron und sah auf den riesigen Arithmantikband, den sie als Kissen benutzt hatte.»Ich glaube, du drehst langsam durch. Du hast dir einfach zu viel vorgenommen.«

»Nein, tu ich nicht!«, sagte Hermine, strich sich die Haare aus den Augen und suchte mit verzweifeltem Blick nach ihrer Mappe.»Ich hab nur einen Fehler gemacht, das ist alles! Ich sollte am besten zu Professor Flitwick gehen und mich entschuldigen… Bis spater in Wahrsagen!«

Sie trafen Hermine zwanzig Minuten spater am Fu? der Leiter zu Professor Trelawneys Turmzimmer wieder. Sie sah au?erst mitgenommen aus.

»Ich kann einfach nicht fassen, da? ich die Aufmunterungszauber verpa?t habe! Und ich wette, die kommen in der Prufung dran, Professor Flitwick hat so was angedeutet!«

Nacheinander kletterten sie die Leiter zum dammrigen, stickigen Turmzimmer hoch. Auf jedem der kleinen Tische stand eine Kristallkugel voll perlwei?em Nebel. Harry, Ron und Hermine setzten sich zusammen an einen wackligen Tisch.

»Ich dachte, Kristallkugeln kommen erst im nachsten Vierteljahr dran«, murmelte Ron und vergewisserte sich mit mi?trauischem Blick, da? Professor Trelawney nicht in der Nahe stand.

»Beklag dich lieber nicht, das hei?t immerhin, da? wir mit Handlesen fertig sind«, zischelte ihm Harry zu.»Das hat mich ganz krank gemacht, wenn die bei jedem Blick auf meine Hande fast in Ohnmacht gefallen ist.«

»Einen schonen Tag wunsche ich euch!«, sagte die vertraute rauchige Stimme, und mit gewohnt dramatischer Geste trat Professor Trelawney aus den Schatten heraus. Parvati und Lavender, die Gesichter vom milchigen Glimmen ihrer Kristallkugel erleuchtet, zitterten vor Begeisterung.

»Ich habe beschlossen, ein wenig fruher als geplant mit der Kristallkugel zu beginnen«, sagte Professor Trelawney, setzte sich mit dem Rucken zum Feuer und blickte in die Runde.»Die Schicksalsgottin teilt mir mit, da? die Prufung im Juni sich ganz um die Kugel drehen wird, und ich will mich bemuhen, euch genug Erfahrung zu vermitteln.«

Hermine schnaubte.

»Hort euch das an, >die Schicksalsgottin teilt mir mit

Sie konnten nicht erkennen, ob Professor Trelawney sie gehort hatte, denn ihr Gesicht war im Dunkeln verborgen. jedenfalls fuhr sie fort, als ware nichts gewesen.

»Das Lesen in Kristallkugeln ist eine besonders raffinierte Kunst«, sagte sie traumerisch.»Ich erwarte nicht, da? ihr schon beim ersten Mal Sehen konnt, wenn ihr in die unendlichen Tiefen der Kugel schaut. Wir uben zunachst einmal, wie wir unser bewu?tes Denken und die au?eren Augen entspannen.«Ron begann jetzt haltlos zu kichern und mu?te sich die Faust in den Mund stecken, um seinen Lachanfall zu ersticken.»Damit reinigen wir das Innere Auge und das Uberbewu?tsein. Wenn wir Gluck haben, werden ein paar von euch vielleicht am Ende der Stunde Sehen konnen.«

Und so ging es los. Harry zumindest kam sich ziemlich damlich vor, wahrend er in die Kugel stierte und angestrengt versuchte nichts zu denken, wo ihm doch standig»das ist Blodsinn«durch den Kopf ging. Da? Ron immer wieder in ersticktes Glucksen ausbrach und Hermine genervt aufseufzte, war auch nicht hilfreich.

»Schon was gesehen?«, fragte Harry nach einer halben Stunde stummen Kristallkugelstarrens die beiden andern.

»Ja, da auf dem Tisch ist ein Brandfleck«, sagte Ron und deutete darauf.»Jemand hat seine Kerze umgesto?en.«

»Das ist doch komplette Zeitverschwendung«, fauchte Hermine.»Ich konnte inzwischen was Nutzliches uben Zum Beispiel Aufmunterungszaubern nachholen -«

Professor Trelawney raschelte vorbei.

»Mochte jemand, da? ich ihm helfe, die Schattengestalten in seiner Kugel zu deuten?«, murmelte sie unter dem Klimpern ihrer Armreife.

»Ich brauch keine Hilfe«, flusterte Ron.»Ist doch klar, was das bedeutet. Heute Nacht wird's ziemlich neblig.«

Harry und Hermine wieherten los.

»Ich mochte doch bitten!«, sagte Professor Trelawney und alle Kopfe wandten sich zu ihnen um. Parvati und Lavender waren schockiert.»Ihr stort die Reinheit der Schwingungen!«Sie trat an ihren Tisch und spahte in die Kristallkugel. Harry sank das Herz in die Hose. Er war sich sicher, was kommen wurde -

»Hier ist etwas!«, flusterte Professor Trelawney und beruhrte mit der Nasenspitze fast die Kugel, so da? sich ihr Gesicht in beiden riesigen Brillenglasern spiegelte.»Etwas bewegt sich… aber was ist es?«

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