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Harry Potter und der Gefangene von Askaban - Rowling Joanne Kathleen - Страница 54


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»Jetzt sind sie oben, und die gro?e Sensation dieses Spiels ist der Feuerblitz, den Harry Potter fur die Gryffindors fliegt. Rennbesen im Test zufolge werden die Nationalmannschaften bei der diesjahrigen Weltmeisterschaft allesamt den Feuerblitz fliegen -«

»Jordan, waren Sie wohl so freundlich uns zu sagen, wie das Spiel verlauft?«, unterbrach ihn Professor McGonagalls Stimme.

»Da haben Sie vollkommen Recht, Professor – ich wollte nur ein wenig Hintergrundwissen vermitteln – ubrigens hat der Feuerblitz eine eingebaute automatische Bremse und -«

»Jordan!«

»Schon gut, schon gut, Gryffindor im Ballbesitz, Katie Bell auf dem Weg zum Tor…«

Harry zog in der Gegenrichtung an Katie vorbei auf der Suche nach einem goldenen Schimmer und bemerkte, da? Cho Chang knapp hinter ihm herflog. Zweifellos war sie eine gute Fliegerin – standig flog sie ihm in die Quere und zwang ihn, die Richtung zu wechseln.

»Zeig ihr, wie du beschleunigen kannst, Harry!«, rief Fred, der einem Klatscher nachjagte, der es auf Alicia abgesehen hatte, und an ihm vorbeizischte.

Harry brachte den Feuerblitz auf Touren, drehte ein paar Runden um die Torstangen, und Cho fiel zuruck. Gerade als es Katie gelang, das erste Tor zu erzielen, und die Gryffindor-Kurve unten im Stadion anfing verruckt zu spielen, gerade da sah er ihn – der Schnatz flitzte eine Handbreit uber dem Boden an einer der Absperrungen entlang.

Harry ging in den Sturzflug; Cho entging das nicht und sie sturzte ihm nach – Harry wurde immer schneller, unglaubliche Freude durchflutete ihn; Sturzfluge waren seine Spezialitat jetzt war er nur noch vier Meter entfernt -

Ein Klatscher, von einem Treiber der Ravenclaws geschlagen, kam aus dem Nichts angeschossen; Harry machte einen jahen Schlenker und kam um Haaresbreite an ihm vorbei, und in diesen wenigen entscheidenden Sekunden verschwand der Schnatz.

Es folgte ein lang gezogenes enttauschtes»Oooooh«der Gryffindor-Fans, doch viel Applaus der Ravenclaw-Kurve fur ihren Treiber. George Weasley lie? Dampf ab und schmetterte den zweiten Klatscher gegen diesen Missetater der anderen Seite, der sich mitten in der Luft auf den Rucken drehen mu?te, um dem Ball zu entgehen.

»Gryffindor fuhrt mit achtzig zu null Punkten, und schaut euch an, wie dieser Feuerblitz losgeht! Potter macht ihm jetzt wirklich die Holle hei?, jetzt geht er scharf in die Kurve und Changs Komet kann da einfach nicht mithalten, die Gleichgewichtsautomatik des Feuerblitzes ist wirklich erstaunlich bei diesen langen -«

»Jordan! Werden Sie dafur bezahlt, um fur Feuerblitze Reklame zu machen? Bleiben Sie beim Spiel!«

Die Ravenclaws holten jetzt auf; sie hatten drei Tore erzielt und Gryffindor lag nur noch mit funfzig Punkten vorn – wenn Cho den Schnatz vor Harry fing, wurden sie gewinnen. Harry lie? sich tiefer sinken, entging knapp einem Zusammensto? mit einem Jager der Ravenclaws und suchte fiebereifrig das Spielfeld ab – ein goldener Schimmer, ein Flattern winziger Flugel – der Schnatz umschwirrte eine Torstange der Gryffindors -

Harry beschleunigte, die Augen auf den goldenen gerichtet – doch schon war Cho aus dem Nichts aufgetaucht und blockierte ihm die Bahn -

»Harry, du kannst doch jetzt nicht den Kavalier spielen!«, polterte Wood, als Harry sich in die Kurve legte, um einen Zusammenprall zu vermeiden.»Hau sie wenn notig runter von ihrem Besen!«

Harry wandte sich um und erblickte Cho; sie grinste. Wieder war der Schnatz verschwunden. Harry zog den Feuerblitz nach oben und war rasch zehn Meter uber dem Spiel. Aus den Augenwinkeln sah er, da? Cho ihn hartnackig verfolgte… sie hatte offenbar beschlossen, ihn im Auge zu behalten anstatt den Schnatz zu suchen… na schon… wenn sie sich auf seine Fahrte setzen wollte, mu?te sie auch die Folgen tragen…

Wieder sturzte er sich in die Tiefe, und Cho, die glaubte, er habe den Schnatz gesichtet, versuchte ihm zu folgen; scharf ri? sich Harry aus dem Sturzflug heraus und sie trudelte weiter in die Tiefe; wieder raste er schnell wie eine Gewehrkugel in die Hohe und dann sah er ihn zum dritten Mal – der Schnatz glitzerte hoch uber dem Feld druben auf der Seite der Ravenclaws.

Er legte los; viele Meter weiter unten tat es ihm Cho nach. Jetzt wurde er gewinnen, jede Sekunde kam er naher auf den Schnatz zu – dann -

»Oh!«, schrie Cho und deutete mit dem Arm nach unten.

Harry lie? sich ablenken und sah hinunter.

Drei Dementoren, drei gro?e, schwarze, kapuzentragende Dementoren, sahen zu ihm hoch.

Er uberlegte erst gar nicht. Er steckte die Hand in den Kragen seines Umhangs, zuckte den Zauberstab und brullte:

»Expecto patronum!«

Etwas Silbrigwei?es, etwas Riesiges, brach aus der Spitze seines Zauberstabes hervor. Er wu?te, da? es direkt auf die Dementoren zuscho?, doch er wartete nicht, um zu sehen, was passierte; mit immer noch wundersam klarem Kopf sah er nach vorne – er war fast da – er streckte die Hand aus, die immer noch den Zauberstab hielt, und schaffte es eben noch, die Faust uber dem kleinen, widerspenstig flatternden Schnatz zu schlie?en.

Madam Hoochs Pfiff ertonte, Harry drehte sich in der Luft und sah sechs scharlachrote Schleier auf ihn zurasen, und schon schlangen die andern Spieler so heftig die Arme um ihn, da? sie ihn fast vom Besen zerrten. Von tief unten drangen die Begeisterungssturme der Gryffindors im Publikum herauf.

»Gut gemacht, mein Junge!«, rief Wood immer wieder. Alicia, Angelina und Katie hatten Harry inzwischen allesamt geku?t, Fred hielt ihn so fest umklammert, da? Harry furchtete, er wurde ihm den Kopf abrei?en. In heillosem Durcheinander schaffte das Team gerade noch die Landung. Er stieg vom Besen und sah jetzt einen Wirbel von Gryffindors auf das Spielfeld rennen, Ron vorneweg. Bevor er sich retten konnte, war er schon von einer jubelnden Menge eingeschlossen.

»Ja!«, rief Ron und ri? Harrys Arm in die Luft.»Ja! Ja!«

»Gut gemacht, Harry!«, sagte Percy vergnugt.»Zehn Galleonen fur mich! Ich mu? Penelope suchen, entschuldige mich kurz -«

»Feine Sache, Harry!«, brullte Seamus Finnigan.

»Klasse, verdammt noch mal!«, rief Hagrid mit strahlendem Gesicht uber die Kopfe der wogenden Menschenmenge hinweg.

»Dein Patronus war nicht von schlechten Eltern«, flusterte jemand in Harrys Ohr.

Harry wandte sich um und erkannte Professor Lupin, der erschuttert und erfreut zugleich wirkte.

»Die Dementoren haben mir gar nichts ausgemacht!«, sagte Harry aufgeregt.»Ich hab gar nichts gespurt!«

»Das – ahm – liegt daran, da? sie gar keine Dementoren waren«, sagte Professor Lupin.»Komm und sieh dir das an -«

Er fuhrte Harry aus der Menge heraus, bis sie den Spielfeldrand sehen konnten.

»Du hast Mr Malfoy einen hubschen Schreck eingejagt«, sagte Lupin.

Harry stand mit offenem Mund da. In einem verknauelten Haufen auf dem Boden lagen Malfoy, Crabbe, Goyle und Marcus Flint, der Teamkapitan der Slytherins, und muhten sich verzweifelt, sich aus ihren langen, schwarzen Kapuzenumhangen zu befreien. Offenbar hatte Malfoy auf Goyles Schultern gestanden. jemand hatte sich uber ihnen aufgebaut und blickte mit furchtbar wutendem Blick auf sie hinab – Professor McGonagall.

»Ein verabscheuungswurdiger Trick!«, rief sie.»Ein mieser und feiger Versuch, den Sucher der Gryffindors zu behindern. Strafarbeiten fur Sie alle, und funfzig Punkte Abzug fur Slytherin! Ich werde mit Professor Dumbledore uber diese Sache sprechen, machen Sie sich keine falschen Vorstellungen! Ah, da kommt er ja schon!«

Wenn irgendetwas den Sieg der Gryffindors endgultig besiegelte, dann dies. Ron, der sich zu Harry durchgekampft hatte, krummte sich vor Lachen, wahrend sie Malfoy zusahen, wie er sich aus seinem Umhang, in dem immer noch Goyles Kopf steckte, freizustrampeln versuchte.

»Komm mit, Harry!«, sagte George, der sich ebenfalls durchgedrangelt hatte.»Fete ist angesagt! Jetzt gleich im Gemeinschaftsraum!«

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