Harry Potter und der Gefangene von Askaban - Rowling Joanne Kathleen - Страница 14
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»… hat keinen Zweck, es ihm zu verschweigen«, sagte Mr Weasley mit erhitzter Stimme.»Harry hat ein Recht, es zu erfahren. Ich hab versucht mit Fudge zu reden, aber er mu? Harry ja unbedingt wie ein kleines Kind behandeln – Harry ist immerhin dreizehn und -«
»Arthur, die Wahrheit wurde ihm furchterliche Angst einjagen!«, erwiderte Mrs Weasley schrill.»Willst du Harry mit dieser schweren Last in die Schule schicken? Um Himmels Willen, er kann von Gluck reden, da? er nichts wei?!«
»Ich will nicht, da? es ihm schlecht geht, ich will nur, da? er auf sich aufpa?t!«, gab Mr Weasley zuruck.»Du wei?t doch, wie Harry und Ron sind, sie streunen zusammen in der Gegend rum, sie sind zweimal im Verbotenen Wald gelandet! Aber das kommt dieses Jahr fur Harry nicht in Frage! Wenn ich uberlege, was ihm hatte passieren konnen in dieser Nacht, als er von zu Hause weggelaufen ist! Wenn der Fahrende Ritter ihn nicht aufgelesen hatte, war er tot gewesen, bevor das Ministerium ihn gefunden hatte, da wette ich mit dir.«
»Aber er ist nicht tot, es geht ihm gut, also was soll -«
»Molly, es hei?t, Sirius Black sei verruckt, und vielleicht ist er es auch, aber er war gerissen genug, um aus Askaban zu entkommen, und das ist angeblich unmoglich. Das ist jetzt drei Wochen her, und wir haben nicht die leiseste Ahnung, wo er steckt, und egal, was Fudge standig dem Tagespropheten erzahlt, eher erfinden sie den selbstzaubernden Zauberstab, als da? wir ihn fangen. Wir wissen nur, wem Black auf den Fersen ist.«
»Aber Harry ist in Hogwarts vollig sicher.«
»Wir glaubten ja auch, Askaban ware vollkommen sicher. Wenn Black aus Askaban ausbrechen konnte, kann er auch in Hogwarts einbrechen.«
»Aber keiner wei? wirklich genau, ob Black hinter Harry her ist.«
Es gab einen dumpfen Schlag auf Holz, und Harry war sich sicher, da? Mr Weasley mit der Faust auf den Tisch gehauen hatte.
»Molly, wie oft soll ich es dir noch sagen? Sie haben es nicht in der Zeitung gebracht, weil Fudge es geheim halten wollte, aber Fudge ging noch in der Nacht, als Black verschwand, nach Askaban. Die Wachen haben ihm berichtet, da? Black schon eine ganze Zeit im Schlaf geredet habe. Immer dieselben Worte… >Er ist in Hogwarts – er ist in Hogwarts.< Black hat sie nicht mehr alle, Molly, und er will Harry umbringen. Wenn du mich fragst, glaubt er, da? er mit dem Mord an Harry Du-wei?t-schon-wen an die Macht zuruckbringt. Black hat alles verloren in der Nacht, als Harry die Macht von Du-wei?t-schon-wem gebrochen hat, und er hat zwolf Jahre allein in Askaban hinter sich, in denen er daruber bruten konnte…«
Schweigen trat ein. Harry druckte das Ohr an die Tur, um ja kein Wort zu verpassen.
»Nun, Arthur, du mu?t tun, was du fur richtig haltst. Aber du vergi?t Albus Dumbledore. Ich bin sicher, da? Harry in Hogwarts nichts passieren kann, solange Dumbledore dort Schulleiter ist. Ich nehme an, er wei? alles uber diese Geschichte?«
»Naturlich wei? er Bescheid. Wir mu?ten ihn fragen, ob er etwas dagegen hat, wenn sich die Wachen von Askaban an den Eingangen zum Schulgelande aufstellen. Er war nicht besonders erfreut daruber, aber er war einverstanden.«
»Nicht erfreut? Warum eigentlich, wenn sie da sind, um Black zu fangen?«
»Dumbledore halt nicht besonders viel von den Wachen in Askaban«, sagte Mr Weasley mit schwerer Stimme.»Und wenn du mich fragst – ich auch nicht… Aber wenn du mit einem Zauberer wie Black zu tun hast, mu?t du manchmal deine Krafte mit denen von Leuten vereinen, die du sonst meidest.«
»Wenn sie Harry retten -«
»- dann werd ich nie wieder ein Wort gegen sie sagen«, sagte Mr Weasley mit muder Stimme.»Es ist spat, Molly, wir gehen besser nach oben…«
Harry horte Stuhle rucken. So leise er konnte, huschte er durch den Gang in die Bar und verschwand in der Dunkelheit. Die Salontur ging auf und ein paar Sekunden spater horte er Mr und Mrs Weasley die Treppe emporgehen.
Die Flasche mit dem Rattentonikum lag unter dem Tisch, an dem sie gesessen hatten. Harry wartete, bis er die Zimmertur der Weasleys zugehen horte, dann machte er sich mit der Flasche auf den Weg nach oben.
Fred und George kauerten im dunklen Flur und krummten sich vor Lachen, wahrend sie Percy lauschten, der drinnen das Zimmer auf der Suche nach dem Abzeichen auseinander nahm.
»Wir haben es«, flusterte Fred Harry zu.»Wir haben es ein wenig uberarbeitet.«
»Gro?sprecher«hie? es jetzt auf der Plakette.
Harry zwang sich zu einem Lachen, ging hinein, um Ron das Rattentonikum zu bringen, schlo? sich dann in seinem Zimmer ein und legte sich aufs Bett.
Sirius Black war also hinter ihm her. Das erklarte alles. Fudge war gro?zugig mit ihm gewesen, weil er so erleichtert war, da? er uberhaupt noch lebte. Harry hatte ihm versprechen mussen, in der Winkelgasse zu bleiben, wo es genug Zauberer gab, die ihn im Auge behalten konnten. Und er schickte zwei Dienstwagen seines Ministeriums, um sie morgen alle zum Bahnhof zu bringen, so da? die Weasleys nach ihm sehen konnten, bis er im Zug war.
Harry lag da und lauschte dem gedampften Streit nebenan und fragte sich, warum er eigentlich nicht mehr Angst hatte..Sirius Black hatte mit einem Fluch dreizehn Menschen umgebracht. Die Weasleys glaubten offenbar, Harry wurde in Panik geraten, wenn er die Wahrheit erfuhre. Doch Harry war sich von ganzem Herzen mit Mrs Weasley einig, da? der sicherste Ort auf Erden dort war, wo Albus Dumbledoresich gerade aufhielt; sagten die Leute nicht immer, Dumbledore sei der Einzige, vor dem Lord Voldemort je Angst gehabt hatte? Sicher wurde Black als Voldemorts rechte Hand ebenfalls Angst vor ihm haben?
Und dazu kamen noch die Wachen von Askaban, uber die alle redeten. Sie schienen den meisten Leuten panische Angst einzujagen und wenn sie um die Schule herum postiert wurden, hatte Black sicher wenig Chancen hineinzukommen.
Nein, alles in allem machte sich Harry am meisten daruber Gedanken, da? seine Aussicht, nach Hogsmeade zu kommen, jetzt offensichtlich bei null lag. Keiner wurde wollen, da? Harry die Sicherheit des Schlosses verlie?e, bis sie Black gefangen hatten. Harry ahnte au?erdem voraus, da? man ihn auf Schritt und Tritt uberwachen wurde, bis die Gefahr voruber war.
Grimmig starrte er gegen die dunkle Decke. Glaubten sie wirklich, er konne nicht auf sich selbst aufpassen? Er war Lord Voldemort dreimal entkommen, er war nicht vollig hilflos…
Unwillkurlich erschien das Bild des Ungeheuers im Magnolienring vor seinem Auge. Was wirst du tun, wenn du wei?t, da? das Schlimmste bevorsteht…
»Ich lasse mich nicht umbringen«, sagte Harry laut.
»Das ist die richtige Einstellung, mein Junge«, sagte der Spiegel schlafrig.
Der Dementor
Tom weckte Harry am nachsten Morgen mit einer Tasse Tee und seinem ublichen zahnlosen Grinsen. Harry zog sich an und uberredete gerade die morgenmufflige Hedwig, sich in ihren Kafig zu begeben, als Ron, ein Sweatshirt halb uber den Kopf gezogen und mi?mutig dreinblickend, ins Zimmer gepoltert kam.
»Wird Zeit, da? wir losfahren«, sagte er.»In Hogwarts kann ich Percy wenigstens aus dem Weg gehen. jetzt behauptet er auch noch, ich hatte Tee auf sein Bild von Penelope Clearwater geschuttet. Du wei?t schon«, Ron schnitt eine Grimasse,»seine Freundin. Sie hat das Gesicht unter dem Rahmen versteckt, weil ihre Nase ganz pustelig geworden ist…«
»Ich mu? dir was sagen«, begann Harry, doch da schneiten Fred und George herein, um Ron zu gratulieren, weil er Percy abermals zur Wei?glut getrieben hatte.
Sie gingen nach unten zum Fruhstuck. Mr Weasley las mit gerunzelter Stirn die Titelseite des Tagespropheten und Mrs Weasley erzahlte Hermine und Ginny von einem Liebestrank, den sie als junges Madchen gebraut hatte. Alle drei giggelten und kieksten.
»Was wolltest du eben sagen?«, fragte Ron Harry, als sie sich setzten.
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