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Harry Potter und die Kammer des Schreckens - Rowling Joanne Kathleen - Страница 47


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Eine Minute spater kehrte Malfoy mit einem Zeitungsausschnitt in der Hand zuruck. Er hielt ihn Ron unter die Nase.

»Ein Lacher fur dich«, sagte er.

Harry sah, wie sich Rons Augen vor Schreck weiteten. Rasch las er den Zeitungsausschnitt durch, wurgte ein sehr gezwungenes Lachen hervor und reichte ihn Harry.

Es war ein Ausschnitt aus dem Tagespropheten:

Untersuchung im Zaubereiministerium

Arthur Weasley, Chef des Amts fur den Missbrauch von Muggelartefakten, wurde heute wegen der Verzauberung eines Muggelwagens zu einer Geldbu?e von funfzig Galleonen verurteilt.

Mr Lucius Malfoy, ein Beirat der Hogwarts-Schule fur Hexerei und Zauberei, wo der verzauberte Wagen vor einigen Monaten einen Unfall verursachte, forderte Mr Weasley zum Rucktritt auf.

»Weasley hat das Ministerium in Misskredit gebracht«, sagte Mr Malfoy einem unserer Reporter.»Er ist offensichtlich ungeeignet, fur uns Gesetze zu entwickeln, und sein lacherliches Muggelschutzgesetz sollte sofort gestrichen werden.«

Mr Weasley war in dieser Sache nicht zu sprechen. Allerdings wies seine Frau die Reporter an zu verschwinden, oder sie wurde den Familienghul auf sie hetzen.

»Nun?«, sagte Malfoy ungeduldig, als Harry ihm den Ausschnitt zuruckgab.»Ist das nicht witzig?«

»Haha«, sagte Harry tonlos.

»Arthur Weasley hat ein so gro?es Herz fur die Muggel, da? er seinen Zauberstab zerbrechen und zu ihnen gehen sollte«, sagte Malfoy verachtlich.»Man sollte nicht meinen, da? die Weasleys Reinbluter sind, so wie die sich auffuhren.«

Rons – oder vielmehr Crabbes – Gesicht hatte sich vor Wut verzerrt.

»Was ist los mit dir, Crabbe?«, fuhr ihn Malfoy an.

»Magenschmerzen«, grunzte Ron.

»Na dann geh hoch in den Krankenflugel und gib all diesen Schlammblutern einen Tritt von mir«, sagte Malfoy kichernd.»Wisst ihr, es wundert mich, da? der Tagesprophet noch nichts uber diese Angriffe gebracht hat«, fuhr er nachdenklich fort»Ich vermute, Dumbledore will alles vertuschen. Er wird entlassen, wenn der Spuk nicht bald aufhort. Vater hat schon immer gesagt, da? Dumbledore das Schlimmste ist, was dieser Schule passieren konnte. Er mag Muggelstammige. Ein anstandiger Schulleiter hatte nie solchen Schleim wie Creevey zugelassen.«

Malfoy begann mit einer eingebildeten Kamera Bilder zu knipsen und ahmte Colin auf grausame, aber treffende Art nach:»Potter, kann ich ein Bild von dir haben, Potter? Krieg ich ein Autogramm von dir? Kann ich dir die Schuhe lecken, bitte, Potter?«

Er lie? die Hande sinken und sah Harry und Ron an.

»Was ist eigentlich los mit euch beiden?«

Viel zu spat zwangen sich Harry und Ron zum Lachen, doch Malfoy schien zufrieden damit. Vielleicht waren Crabbe und Goyle immer etwas schwer von Begriff.

»Der heilige Potter, Freund der Schlammbluter«, sagte Malfoy langsam.»Noch so einer ohne das anstandige Zaubererempfinden, oder er wurde nicht mit dieser hochnasigen Schlammbluterin Granger herumlaufen. Und die Leute halten ihn auch noch fur den Erben Slytherins!«

Harry und Ron warteten mit angehaltenem Atem: Gewi? wurde Malfoy ihnen in ein paar Sekunden sagen, er selbst sei es – doch dann -

»Wenn ich nur wu?te, wer es ist«, sagte Malfoy gereizt.»Ich konnte ihm helfen.«

Ron klappte der Unterkiefer herunter, so da? Crabbes Gesicht noch dummlicher aussah als ublich. Glucklicherweise bemerkte Malfoy nichts, und Harry, der schnell uberlegte, sagte:

»Du mu?t doch irgendeine Vermutung haben, wer hinter alldem steckt…«

»Du wei?t, ich hab keine Ahnung, Goyle, wie oft soll ich dir das noch sagen?«, fuhr ihn Malfoy an.»Und Vater will mir nichts uber das letzte Mal erzahlen, als die Kammer geoffnet wurde. Naturlich, das war vor funfzig Jahren, also vor seiner Zeit, aber er wei? alles daruber, und er Sagt, es wurde alles unter der Decke gehalten, und wenn ich zu viel daruber wu?te, wurde das nur Verdacht erregen. Aber eins wei? ich – das letzte Mal, als die Kammer des Schreckens geoffnet wurde, ist ein Schlammbluter gestorben. Also wette ich, da? es nur eine Frage der Zeit ist, bis einer von ihnen diesmal umgebracht wird… Ich hoffe, es ist die Granger«, sagte er genu?lich.

Ron ballte Crabbes gigantische Faust zusammen. Harry, der dachte, es ware doch etwas verraterisch, wenn Ron Malfoy einen Faustschlag versetzen wurde, warf ihm einen warnenden Blick zu und sagte:

»Wei?t du, ob derjenige, der die Kammer das letzte Mal geoffnet hat, erwischt wurde?«

»Oja… wer immer es war, er wurde aus der Schule verbannt«, sagte Malfoy.»Sitzt wahrscheinlich immer noch in Askaban.«

»Askaban?«, sagte Harry verdutzt.

»Askaban. – das Zauberergefangnis, Goyle«, sagte Malfoy und sah ihn unglaubig an.»Ehrlich, wenn du noch langsamer warst, wurdest du ruckwarts gehen.«

Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum und sagte:»Vater sagt, ich solle mich zuruckhalten und den Erben von Slytherin machen lassen. Die Schule musse von allen schmutzigen Schlammblutern gereinigt werden, doch ich soll mich nicht einmischen. Naturlich hat er im Augenblick viel am Hals. Wi?t ihr, da? das Zaubereiministerium letzte Woche unseren Landsitz durchsucht hat?«

Harry versuchte Goyles dumpfes Gesicht zu einem besorgten Blick zu zwingen.

»Tja…«, sagte Malfoy,»glucklicherweise haben sie nicht viel gefunden. Vater hat ein paar sehr wertvolle Sachen fur schwarze Magie. Aber zum Gluck haben wir unsere eigene Geheimkammer unter dem Fu?boden des Salons

»Ho!«, sagte Ron.

Malfoy sah ihn an. Und Harry ebenfalls. Ron wurde rot. Selbst sein Haar wurde rot. Auch seine Nase wurde fast unmerklich langer – ihre Zeit war um, Ron verwandelte sich wieder in sich selbst, und nach dem entsetzten Blick, den er Harry zuwarf, geschah dies auch mit ihm.

Beide sprangen auf,

»Arznei fur meinen Magen«, stohnte Ron, und ohne noch ein Wort zu sagen, rannten sie durch den Gemeinschaftsraum der Slytherins, sturzten sich auf die feuchte Wand und spurteten den Gang entlang, in der Hoffnung, Malfoy habe nichts bemerkt. Harrys Fu?e begannen in Goyles riesigen Schuhen zu rutschen und weil er schrumpfte, mu?te er seinen Umhang hochraffen. Sie rasten die Treppe hoch in die dunkle Eingangshalle; nicht zu uberhoren war das dumpfe Pochen aus dem Schrank, in den sie Crabbe und Goyle eingeschlossen hatten. Sie lie?en die Schuhe vor der Schranktur zuruck und hasteten in Socken die marmorne Treppe zum Klo der Maulenden Myrte hoch.

»Na ja, es war nicht alles Zeitverschwendung«, keuchte Ron und schlo? die Klotur hinter sich.»Ich wei?, wir haben immer noch nicht rausgefunden, wer fur die Angriffe verantwortlich ist, aber morgen schreibe ich Dad, er soll unter Malfoys Salon nachschauen.«

Harry prufte sein Gesicht in dem zerbrochenen Spiegel. Er war wieder er selbst. Er setzte seine Brille auf und Ron hammerte gegen Hermines Kabine.

»Hermine, komm raus, wir haben dir 'ne Menge zu erzahlen -«

»Haut ab!«, quiekte Hermine.

Harry und Ron sahen sich an.

»Was ist los mit dir?«, fragte Ron.»Du mu?t doch inzwischen wieder du selbst sein, wie wir -«

Doch plotzlich glitt die Maulende Myrte durch die Kabinentur. Harry hatte sie nie so glucklich gesehen.

»Ooooooh, wartet, bis ihr sie seht«, sagte sie.»Es ist schrecklich -«

Sie horten den Riegel zuruckgleiten und heraus kam Hermine, den Umhang uber den Kopf gezogen und schluchzend.

»Was ist los?«, fragte Ron wieder.»Hast immer noch Millicents Nase oder so was?«

Hermine lie? den Umhang fallen und Ron zuckte so schnell zuruck, da? er gegen das Waschbecken stie?.

Ihr Gesicht war mit schwarzem Fell uberzogen. Ihre Augen waren gelb, und lange spitze Ohren ragten aus ihrem Haar.

»Es war ein K-Katzenhaar!«, heulte sie.»M-Millicent Bulstrode mu? eine Katze haben! Und der Trank darf nicht fur Verwandlungen in Tiere gebraucht werden!«

»Uh – oh«, sagte Ron.

»Da werden sie dich ganz furchterlich triezen«, sagte Myrte glucklich.

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