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Harry Potter und die Kammer des Schreckens - Rowling Joanne Kathleen - Страница 13


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»Na, wenn das so ist«, sagte Ron und rieb sich den Fu?, auf den der Fotograf getreten war.

Gilderoy Lockhart horte ihn. Er blickte auf. Er sah Ron – und dann sah er Harry. Er starrte ihn an. Dann sprang er auf und rief lauthals:»Das ist doch nicht etwa Harry Potter?«

Die Menge teilte sich und verfiel in erregtes Flustern; Lockhart machte einen Sprung auf Harry zu, packte ihn am Arm und zog ihn nach vorn. Das Publikum brach in Beifall aus. Harrys Gesicht brannte, als Lockhart ihm fur den Fotografen die Hand schuttelte, der wie besessen ein Bild nach dem andern scho? und die Weasleys in dicken Rauch hullte.

»Immer schon lacheln, Harry«, sagte Lockhart durch seine strahlend wei?en Zahne,»Sie und ich zusammen schaffen es auf die Titelseite.«

Endlich lie? er Harrys Hand los; Harry spurte kaum noch seine Finger. Er wollte sich gerade zu den Weasleys zuruckstehlen, da warf Lockhart ihm den Arm um die Schultern und druckte ihn fest an seine Seite.

»Meine Damen und Herren«, verkundete er laut und gebot mit erhobener Hand Ruhe.»Was ist das fur ein au?erordentlicher Moment fur mich! Genau der richtige Augenblick fur eine kleine Ankundigung, die ich schon einige Zeit loswerden will.

Als der junge Harry heute Flourish amp;Blotts betrat, da wollte er nur meine Autobiographie kaufen – die ich ihm naturlich gerne schenke -«wieder gab es Beifall»- und er hatte keine Ahnung«, fuhr Lockhart fort, wahrend er Harry ein klein wenig schuttelte, so da? ihm die Brille auf die Nasenspitze rutschte,»da? er in Kurze viel, viel mehr als mein Buch Zaubrisches Ich bekommen wurde. Er und seine Mitschuler werden namlich mein wirkliches zaubrisches Ich bekommen. ja, meine Damen und Herren, mit ausgesprochenem Vergnugen und Stolz kann ich ankundigen, da? ich diesen September die Stelle des Lehrers fur Verteidigung gegen die dunklen Kunste an der Hogwarts-Schule fur Hexerei und Zauberei antreten werde!«

Die Menge jubelte und klatschte und Harry sah sich plotzlich mit samtlichen Werken Gilderoy Lockharts beschenkt. Ein wenig unter ihrem Gewicht wankend gelang es ihm, aus dem Rampenlicht in eine Ecke des Raums zu entkommen, wo Ginny mit ihrem neuen Kessel stand.

»Die hier kannst du haben«, murmelte ihr Harry zu und warf die Bucher in den Kessel.»Meine kauf ich mir -«

»Wette, das hat dir gefallen, Potter?«, sagte eine Stimme, die Harry muhelos erkannte. Er richtete sich auf und blickte in das Gesicht Draco Malfoys, der sein ubliches hamisches Grinsen aufgesetzt hatte.

»Der beruhmte Harry Potter«, sagte Malfoy,»kann nicht mal in eine Buchhandlung gehen, ohne auf die Titelseite der Zeitung zu kommen.«

»La? ihn in Frieden, er hat das alles gar nicht gewollt«, sagte Ginny. Es war das erste Mal, da? sie in Harrys Gegenwart sprach. Mit zornfunkelnden Augen sah sie Malfoy an.

»Potter, du hast ja eine Freundin!«, schnarrte Malfoy. Ginny lief scharlachrot an, wahrend Ron und Hermine sich zu ihnen durchkampften, bepackt mit Buchern von Lockhart.

»oh, du bist es«, sagte Ron und sah Malfoy an, als ob dieser etwas Ekliges an der Nase hatte.»Wette, du bist uberrascht, Harry zu sehen?«

»Nicht so uberrascht wie daruber, dich in einem Laden zu treffen, Weasley«, gab Malfoy zuruck.»Ich vermute mal, deine Eltern werden einen Monat lang hungern mussen, um das ganze Zeug bezahlen zu konnen.«

Ron lief so rot an wie Ginny. Er lie? seine Bucher ebenfalls in den Kessel fallen und sturzte auf Malfoy zu, doch Harry und Hermine packten ihn von hinten am Umhang.

»Ron!«, sagte Mr Weasley, der sich zusammen mit Fred und George zu ihnen durchwuhlte.»Was tust du da? Das ist Unsinn hier drin, la? uns rausgehen.«

»Schon, schon, schon – Arthur Weasley.«

Das war Mr Malfoy. Er stand da, die Hand auf Dracos Schulter gelegt, und sah sie mit demselben hohnischen Blick wie sein Sohn an.

»Malfoy«, sagte Mr Weasley und nickte mit kuhler Miene.

»Viel Arbeit im Ministerium, wie ich hore?«, sagte Mr Malfoy.»Diese ganzen Hausdurchsuchungen… Ich hoffe, man bezahlt Ihnen Uberstunden?«Er steckte die Hand in Ginnys Kessel und zog aus dem Haufen Lockhart-Bucher mit Hochglanzumschlagen ein altes, sehr ramponiertes Exemplar der Verwandlungen fur Anfanger hervor.

»Offensichtlich nicht«, sagte er.»Meine Gute, was nutzt es, eine Schande fur die gesamte Zaubererschaft zu sein, wenn man nicht einmal gut dafur bezahlt wird?«

Mr Weasley lief rot an, dunkler als Ron oder Ginny.»Wir haben sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was eine Schande fur die Zaubererschaft ist, Malfoy«, sagte er.

»Eindeutig«, sagte Mr Malfoy, und seine blassen Augen leuchteten zu den Grangers hinuber, die gebannt zusahen.»Mit solchen Leuten geben Sie sich ab, Weasley, und ich hatte gedacht, Ihre Familie konnte nicht noch tiefer sinken -«

Es gab ein metallisches Klingen, als Ginnys Kessel durch die Luft flog; Mr Weasley hatte sich auf Mr Malfoy gesturzt und ihn mit dem Rucken gegen ein Bucherregal geworfen; Dutzende dickleibige Zauberbucher klatschten auf ihre Kopfe;»Pack ihn, Dad«, rief Fred oder George; Mrs Weasley kreischte»Nein, Arthur, nein«; die Menge wich blitzschnell zuruck und warf noch mehr Regale um;»Meine Herren, bitte – bitte!«, rief der Verkaufer, und dann, lauter als alle andern -»Aufhoren damit, meine Herren, aufhoren -«

Durch das Meer von Buchern watete Hagrid auf sie zu. Im Handumdrehen hatte er Mr Weasley und Mr Malfoy voneinander getrennt. Mr Weasley blutete an der Lippe und Mr Malfoy hatte eine Enzyklopadie der Giftpilze ins Auge bekommen. Noch immer hielt er Ginnys altes Verwandlungsbuch in der Hand. Mit bosartig schimmernden Augen warf er es ihr entgegen.

»Hier, Madchen – nimm dein Buch – das ist alles, was dein Vater dir bieten kann -«Er befreite sich aus Hagrids Griff, trat auf Draco zu und sie stolzierten aus dem Laden.

»Du hattest ihn gar nicht beachten durfen, Arthur«, sagte Hagrid und ri? Mr Weasley beinahe von den Fu?en, wahrend er dessen Umhang zurechtzupfte.»Verdorben bis in den Kern, die ganze Familie, das wei? doch jeder – einem Malfoy darf man nicht zuhoren – boses Blut, das ist es – kommt jetzt – la?t uns von hier verschwinden.«

Der Verkaufer machte Anstalten, sie aufzuhalten, doch er reichte kaum bis zu Hagrids Hufte und schien es sich anders zu uberlegen. Die Grangers, vor Schreck zitternd, und Mrs Weasley, au?er sich vor Zorn, eilten durch die Stra?e.

»Ein gutes Beispiel fur deine Kinder – sich in aller Offentlichkeit zu prugeln – was mu? blo? Gilderoy Lockhart gedacht haben -«

»Er war zufrieden«, sagte Fred,»hast du ihn nicht gehort, als wir gegangen sind? Er hat den Typen vom Tagespropheten gebeten, ja die Schlagerei nicht zu vergessen – das sei die beste Werbung -«

Es war ein niedergeschlagenes Gruppchen, das sich auf den Weg zum Kamin im Tropfenden Kessel machte, von wo aus Harry, die Weasleys und all ihre Einkaufe mittels Flohpulver zum Fuchsbau zuruckreisten. Sie verabschiedeten sich von den Grangers, die den Pub in Richtung Muggelstra?e verlie?en; Mr Weasley wollte sie gerade fragen, wie es an Bushaltestellen zuging, verstummte jedoch sofort beim Anblick von Mrs Weasleys Miene.

Harry nahm die Brille ab und verstaute sie sicher in seiner Tasche, bevor er eine Prise Flohpulver nahm. Das war bestimmt nicht seine Lieblingsart zu reisen.

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