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Harry Potter und der Orden des Phonix - Rowling Joanne Kathleen - Страница 2


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»Steck – das – weg!,«keuchte Onkel Vernon in Harrys Ohr.» Jetzt! Bevor«s – jemand – sieht!,«

»Las – mich – los!,«keuchte Harry.

Sie kampften einige Sekunden lang, Harry zog mit seiner linken Hand an den wurstahnlichen Fingern seines Onkels, hielt mit seiner rechten Hand den Zauberstab fest im Griff; dann, als der Schmerz am Oberende von Harrys Kopf besonders ekelhaft pochte, jaulte Onkel Vernon auf und lies Harry frei, als hatte er einen elektrischen Schlag bekommen. Eine unsichtbare Kraft schien durch seinen Neffen gelaufen zu sein, die es ihm unmoglich machte ihn festzuhalten.

Nach Luft schnappend, fiel Harry uber den Hortensien-Busch, richtete sich auf und schaute sich um. Es gab kein Zeichen davon auszumachen, was die lauten knackenden Gerausche verursacht hatte, aber dafur sahen einige Gesichter durch verschiedene nahe gelegene Fenster. Harry stopfte seinen Zauberstab hastig in seine Jeans zuruck und versuchte unschuldig auszuschauen.

»Reizender Abend!,«rief Onkel Vernon, winkte zu der Dame aus Nummer Sieben, die von wutend hinter ihren Vorhangen heruberstarrte.»Haben Sie auch die Fehlzundung des Autos gehort. Lie? Petunia und mich auch zusammenfahren!«

Er grinste weiter auf eine scheu?liche, manische Art und Weise, bis all die neugierigen Nachbarn von ihren verschiedenen Fenstern verschwunden waren, dann wurde das Grinsen zu einer Grimasse des Zorns, als er Harry zu sich winkte.

Harry kam ein paar Schritte naher, sorgsam darauf bedacht, sich dem Punkt fernzuhalten, an dem Onkel Vernons Hande ausgestreckte Hande ihn weiter hatten wurgen konnen.

»Was zum Teufel sollte das bedeuten, Junge?,«fragte Onkel Vernon mit einer krachzenden Stimme, die vor Wut zitterte…»Was hat was zu bedeuten«sagte Harry kalt. Er sah weitere die Stra?e links und rechts herauf, immer noch hoffend die Person zu erblicken, die dieses krachende Gerausch gemacht hatte.

»Einen Larm zu veranstalten wie eine startende Gewehrkugel, direkt vor unserem -«

»Ich habe dieses Gerausch nicht gemacht«sagte Harry standhaft.

Tante Petunia«s dunnes Pferdegesicht erschien jetzt neben Onkel Vernons breitem purpurfarbenem. Sie sah fuchsteufelswild aus.

»Warum hast Du unter unserem Fenster gelauert?«

»Ja – ja, guter Punkt, Petunia! Was hast Du unter unter unserem Fenster gemacht, Junge?«

»Die Nachrichten gehort,«sagte Harry mit resignierter Stimme.

Seine Tante und Onkel tauschten emporte Blicke aus.

»Nachrichten gehort! Schon wieder?«

»Nun, sie andern sich halt jeden Tag, wi?t ihr?«sagte Harry.

»Versuch nicht, mich fur dumm zu verkaufen, Junge! Ich will wissen, was Du wirklich Wahrheit wolltest – und erzahl mir nicht von diesem die Nachrichten horen Mist! Du wei?t sehr wohl, da? eurer Haufen -«

»Vorsichtig, Vernon!«flusterte Tante Petunia und Onkel Vernon senkte seine Stimme, so da? Harry ihn kaum verstehen konnte,»- da? euer Haufen nicht in unseren Nachrichten kommt!«

»Das meinst Du,«sagte Harry.

Die Dursleys starrten ihn fur ein paar Sekunden an, dann sagte Tante Petunia»Du bist ein kleiner frecher Lugner. Was sollen alle diese -» dann senkte sie ebenfalls ihre Stimme» – Eulen denn sonst tun, au?er Dir Nachrichten zu bringen.«

»Aha«whisperte Onkel Vernon triumphierend»Versuch Dich da mal rauszureden. Als ob wir nicht wussten, da? Du alle Deine Nachrichten von diesen verdammten Vogeln bekommst!«

Harry zogerte einen Moment. Es kostete ihn einige Uberwindung, um dieses Mal die Wahrheit zu sagen, obwohl seine Tante und sein Onkel unmoglich wissen konnten, wie schlecht er sich fuhlte, als er es zugab.

»Die Eulen…bringen mir keine Nachrichten,«sagte er tonlos.

»Ich glaube es nicht,«sagte Tante Petunia sofort.

»Genau wie ich,«sagte Onkel Vernon eindringlich.

»Wir wissen, da? du dir einen Spa? erlaubst,«sagte Tante Petunia.

»Wir sind ja nicht dumm,«sagte Onkel Vernon.

»Wirklich, das mir neu,«sagte Harry, sein Zorn steigend und bevor ihn die Dursleys zuruck rufen konnten, hatte er sich umgedreht, den Vorgarten uberquert, war uber die niedrige Gartenmauer gestiegen und lief die Stra?e hinauf.

Er war jetzt in Schwierigkeiten und er wu?te das. Er wurde sich spater seiner Tante und seinem Onkel stellen und den Preis fur seinen Ungehorsam zahlen mussen, aber das interessierte ihn in diesem Moment nicht; er dachte uber wichtigere Dinge nach.

Harry war sicher, da? der knallende Larm von jemandem gemacht worden war, der apparierte oder disapparierte. Es war genau das Gerausch, das Dobby der Hauself machte, wenn er sich in Luft aufloste. War es moglich, da? Dobby hier im Ligusterweg war? Konnte Dobby ihm in genau diesem Moment folgen? Als ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging, drehte er sich um und starrte den Ligusterweg hinunter, aber er schien vollig allein zu sein und Harry war sicher, da? Dobby nicht wu?te, wie er sich unsichtbar machen konnte.

Er ging weiter, genau wissend welchen Weg er nahm, da er diese Stra?en in letzter Zeit so oft entlang gegangen war, da? ihn seine Fu?e automatisch zu seinen Lieblingsorten trugen. Alle paar Schritte sah er zuruck uber seine Schulter.

Etwas Magisches war in seiner Nahe gewesen, als er unter den sterbenden Begonien Tante Petunias lag, dessen war er sich sicher. Warum hatten sie nicht mit ihm gesprochen, warum hatten sie keinen Kontakt zugelassen, warum versteckten sie sich jetzt?

Und dann, als sein Gefuhl der Frustration den Hochststand erreichte, verschwand seine Gewissheit…Vielleicht war es doch kein magisches Gerausch gewesen. Vielleicht wartete er so dringend auf das kleinste Zeichen von Kontakt aus der Welt, zu der er gehorte, da? er schon bei gewohnlichen Gerauschen ubertrieben reagierte. Konnte er sicher sein, da? es nicht der Klang von etwas gewesen war, das im Haus eines Nachbars zerbrach?

Harry fuhlte eine langweilige, sinkende Empfindung in seinem Magen und bevor er es erkannte, das Gefuhl der Hoffnungslosigkeit, das ihn den ganzen Sommer geplagt hatte, uberrollte es ihn noch einmal.

Morgen fruh wurde ihn der Wecker um funf Uhr aufwecken, so da? er die Eule bezahlen konnte, die den Tagespropheten lieferte – aber gab es irgendeinen Grund, ihn weiterhin zu nehmen? Harry sah lediglich kurz die Titelseite an, bevor er ihn beiseite warf; als diese Idioten, die die Zeitung herausbrachten, schlie?lich merkten, da? Voldemort zuruck war, wurde es die Schlagzeile sein und das war das einzige, fur das Harry sich interessierte.

Wenn er Gluck hatte, kamen auch Eulen mit Briefen von seinen besten Freunden Ron und Hermine, obwohl alle Erwartungen, ihre Briefe wurden ihm lang ersehnte Nachrichten bringen schon langst verflogen waren. Wir konnen nicht viel uber Du-Wei?t-Was sagen, leider… Uns wurde verboten Wichtiges zu erzahlen, falls unsere Briefe verloren gehen… Wir sind ziemlich beschaftigt, aber konnen dir hier nichts genaueres verraten… Es ist eine Menge los, wir sagen dir alles, wenn wir dich sehen…

Aber wann wurden sie ihn sehen? Niemand schien ein genaues Datum nennen zu konnen. Hermine hatte noch in seine Geburtstagskarte gekritzelt:«Ich glaube, da? wir uns schon bald wiedersehen werden,«aber wie bald war bald? Soweit Harry es von den vagen Hinweisen in ihren Briefen sagen konnte, waren Hermine und Ron an demselben Ort, vermutlich im Haus von Rons Eltern. Er konnte es kaum ertragen, an die beiden zu denken, wie sie zusammen Spa? im Fuchsbau hatten, wahrend er im Ligusterweg festsa?. In der Tat war er so wutend auf sie, da? er die zwei Schachteln Honeydukes Schokolade ungeoffnet weggeworfen hatte, die sie ihm zu seinem Geburtstag geschickt hatten. Er hatte es spater bedauert, nachdem er den verwelkten Salat Tante Petunias gesehen hatte, den sie an selbigem Tag als Abendessen zubereitete.

Und womit waren Ron und Hermine beschaftigt? Warum hatte er, Harry, nichts zu tun? Hatte er nicht oft genug bewiesen, da? er selbst dazu in der Lage war, viel mehr zu bewaltigen, als die beiden? Hatten sie alle vergessen, was er getan hatte? War nicht er es gewesen, der diesen Friedhof betreten und beobachtet hatte, da? Cedric ermordet wurde und er an diesen Grabstein gebunden worden war und beinahe getotet wurde?

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