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G?tz von Berlichingen - фон Гёте Иоганн Вольфганг - Страница 23


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Elisabeth . Gott vergelt Euch die Lieb und Treu an meinem Herrn. (Wachter ab.) Maria, was bringst du?

Maria . Meines Bruders Sicherheit. Ach, aber mein Herz ist zerrissen. Weislingen ist tot, vergiftet von seinem Weibe. Mein Mann ist in Gefahr. Die Fursten werden ihm zu machtig, man sagt, er sei eingeschlossen und belagert.

Elisabeth . Glaubt dem Geruchte nicht. Und la?t Gotzen nichts merken.

Maria . Wie steht's um ihn?

Elisabeth . Ich furchtete, er wurde deine Ruckkunft nicht erleben. Die Hand des Herrn liegt schwer auf ihm. Und Georg ist tot.

Maria . Georg! der goldne Junge!

Elisabeth . Als die Nichtswurdigen Miltenberg verbrannten, sandte ihn sein Herr, ihnen Einhalt zu tun. Da fiel ein Trupp Bundischer auf sie los. — Georg! hatten sie sich alle gehalten wie er, sie hatten alle das gute Gewissen haben mussen. Viel wurden erstochen, und Georg mit: er starb einen Reiterstod.

Maria . Wei? es Gotz?

Elisabeth . Wir verbergen's vor ihm. Er fragt mich zehnmal des Tags, und schickt mich zehnmal des Tags zu forschen, was Georg macht. Ich furchte seinem Herzen diesen letzten Sto? zu geben.

Maria . O Gott, was sind die Hoffnungen dieser Erden!

(Gotz. Lerse. Wachter.)

Gotz . Allmachtiger Gott! Wie wohl ist's einem unter deinem Himmel! Wie frei! — Die Baume treiben Knospen, und alle Welt hofft. Lebt wohl, meine Lieben; meine Wurzeln sind abgehauen, meine Kraft sinkt nach dem Grabe.

Elisabeth . Darf ich Lersen nach deinem Sohn ins Kloster schicken, da? du ihn noch einmal siehst und segnest?

Gotz . La? ihn, er ist heiliger als ich, er braucht meinen Segen nicht. — An unsrem Hochzeittag, Elisabeth, ahnte mir's nicht, da? ich so sterben wurde. — Mein alter Vater segnete uns, und eine Nachkommenschaft von edeln tapfern Sohnen quoll aus seinem Gebet. — Du hast ihn nicht erhort, und ich bin der Letzte. — Lerse, dein Angesicht freut mich in der Stunde des Todes mehr als im mutigsten Gefecht. Damals fuhrte mein Geist den eurigen; jetzt haltst du mich aufrecht. Ach da? ich Georgen noch einmal sahe, mich an seinem Blick warmte! — Ihr seht zur Erden und weint — Er ist tot — Georg ist tot. — Stirb, Gotz — Du hast dich selbst uberlebt, die Edeln uberlebt. — Wie starb er? — Ach fingen sie ihn unter den Mordbrennern, und er ist hingerichtet?

Elisabeth . Nein, er wurde bei Miltenberg erstochen. Er wehrte sich wie ein Low um seine Freiheit.

Gotz . Gott sei Dank! — Er war der beste Junge unter der Sonne und tapfer. — Lose meine Seele nun! — Arme Frau! Ich lasse dich in einer verderbten Welt. Lerse, verla? sie nicht. — Schlie?t eure Herzen sorgfaltiger als eure Tore. Es kommen die Zeiten des Betrugs, es ist ihm Freiheit gegeben. Die Nichtswurdigen werden regieren mit List, und der Edle wird in ihre Netze fallen. Maria, gebe dir Gott deinen Mann wieder. Moge er nicht so tief fallen, als er hoch gestiegen ist! Selbitz starb, und der gute Kaiser, und mein Georg. — Gebt mir einen Trunk Wasser. — Himmlische Luft — Freiheit! Freiheit! (Er stirbt.)

Elisabeth . Nur droben, droben bei dir. Die Welt ist ein Gefangnis.

Maria . Edler Mann! Edler Mann! Wehe dem Jahrhundert, das dich von sich stie?!

Lerse . Wehe der Nachkommenschaft, die dich verkennt!

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